Basel-Stadt wählt mit Mustafa Atici ersten Migranten in Regierung

Mustafa Atici (SP) ist neuer Basler Regierungsrat. Die SP hat am Sonntag ihren Sitz in der Exekutive nach der Wahl von Beat Jans in den Bundesrat verteidigen können. Mit Atici schafft erstmals ein Migrant den Einzug in die Basler Regierung.

Im Kampf um den freien Sitz in der Basler Regierung obsiegt Mustafa Atici auch im zweiten Wahlgang über den bürgerlichen Herausforderer Luca Urgese (FDP). Regierungspräsident wird nach der Wahl von Beat Jans in den Bundesrat mit grösster Wahrscheinlichkeit der amtierende Erziehungsdirektor Conradin Cramer (LDP).

Der ehemalige SP-Nationalrat und kurdischstämmige Gastro-Unternehmer Atici vereinigte laut Resultat der Staatskanzlei vom Sonntag im zweiten Wahlgang 25'198 Stimmen. Der von den bürgerlichen Parteien und der SVP gemeinsam portierte Gegenkandidat Urgese holte 22'228 Stimmen. Der Rechtsaussen-Grossrat Eric Weber machte 1732 Stimmen.

Bei der Wahl ins Regierungspräsidium gewinnt Cramer mit 37'440 Stimmen, gefolgt von Atici mit 3573 Stimmen und Weber mit 1494 Stimmen. Die Wahl des seit 2017 amtierenden Erziehungsdirektors ins Präsidium galt nur noch als Formsache. Atici, der im ersten Wahlgang auch noch für das Präsidium kandidierte und knapp 8000 Stimmen hinter Cramer lag, will nur noch den Regierungssitz und liess somit das Feld frei für den LDP-Politiker.

Mit der Wahl von Beat Jans (SP) in den Bundesrat im Dezember 2023 ist in Basel ein Sitz im Regierungsrat und zugleich das Präsidium frei geworden. Im ersten Wahlgang vom 3. März hatte niemand das absolute Mehr erreicht.

Mit dem Sieg von Atici kann die SP ihre drei Sitze im siebenköpfigen Regierungsrat halten, Atici ist das erste Basler Regierungsmitglied mit Migrationshintergrund.

Nach Auszählung der brieflichen Stimmen für die Ersatzwahl in den Basler Regierungsrat ist der SP-Kandidat Mustafa Atici also höchstwahrscheinlich gewählt. Sein Vorgänger und jetziger Bundesrat Beat Jans (SP) spricht von einem «weisen Volksentscheid».

Jans zeigte sich im Congress Center in Basel zufrieden mit dem sich abzeichnenden Wahlresultat. Gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagt er: «Die Lücke, die ich hinterlassen habe, ist gut gefüllt worden.»

Auch wenn sich die Stimmendistanz zum bürgerlichen Gegenkandidaten Luca Urgese (FDP) verringert hat, gab sich Atici sehr glücklich und zufrieden mit dem Resultat. Er gehe davon aus, dass viele Wählerinnen und Wähler aufgrund der klaren Ausgangslage nach dem ersten Wahlgang auf eine Stimmabgabe verzichtet hätten, wie er der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.