Die Landsgemeinde von Appenzell Innerrhoden hat am Sonntag eine Vorlage für die Einrichtung von Wildruhegebieten im Alpstein zurückgewiesen.
Landsgemeinde
2022 konnte die Landsgemeinde Innerhoden endlich wieder stattfinden. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Landsgemeinde von Appenzell Innerrhoden hat am Sonntag abgestimmt.
  • Dabei wurde nur eine Vorlage zur Einrichtung von Wildruhegebieten zurückgewiesen.
  • Alle anderen Vorlagen wurden angenommen.

Die Landsgemeinde von Appenzell Innerrhoden hat am Sonntag eine Vorlage für die Einrichtung von Wildruhegebieten im Alpstein zurückgewiesen. Alle übrigen Vorlagen nahm sie an. Die Mitglieder der Regierung und des Kantonsgerichts wurden im Amt bestätigt.

Zur Eröffnung der Landsgemeinde 2022 erinnerte Landammann Roland Dähler die «getreuen lieben Mitlandleute und Eidgenossen» an die vergangenen zwei Jahre. In diesen machte die Corona-Pandemie das Abhalten des Traditionsanlasses unmöglich.

Stattdessen wurden Urnenabstimmungen abgehalten. Heute wisse man: «Wir können Urnenabstimmungen - aber es passt nicht zu uns», sagte er.

Appenzell
Zuschauer und Musiker an der Landsgemeinde, am Sonntag, 24. April 2022, in Appenzell. - keystone

Mit sehr deutlichem Mehr hiess die Landsgemeinde den Zusammenschluss der Bezirke Schwende und Rüte zum Bezirk Schwende-Rüte gut. Die Bezirke selbst und das Kantonsparlament hatten der Fusion schon zuvor zugestimmt. Schon am kommenden Sonntag kann nun die erste Bezirksgemeinde des neuen Bezirks stattfinden.

Bürgerheim wird saniert

Ebenfalls mit sehr grosser Mehrheiten votierte die Landsgemeinde für einen Kredit von 38 Millionen Franken für die Sanierung des Bürgerheims. Das 1903 eröffnete Haus entspricht bei weitem nicht mehr heutigen Bedürfnissen.

Zudem ist eine Aufstockung des Platzangebotes nötig. Zusätzlich zur Sanierung des bestehenden Hauses ist deshalb ein Erweiterungsbau geplant. Insgesamt wird das Bürgerheim künftig 72 stationäre Pflegeplätze bieten, heute sind es 49 Plätze.

Zwischen Appenzell und Haslen wird der Kantonsstrasse entlang ein Geh- und Radweg erstellt. Mit nur einzelnen Gegenstimmen hiess die Landsgemeinde zu diesem Zweck einen 12-Millionen-Franken-Kredit gut.

Wildruhegebiete knapp abgelehnt

Als es um die Einrichtung eines Wildruhegebietes im Alpstein ging, waren gleich drei Hand-Abstimmungen nötig. Erst dann konnte eine Mehrheit festgelegt werden. Mit hauchdünner Mehrheit hiessen die Stimmberechtigten einen Rückweisungsantrag gut.

Die Vorlage wollte in den Gebieten Sonnenhalb, Chalberer, Marwees und Brugger Wald während der Wintermonate Wildruhegebiete einführen. Vorgesehen waren ein Jagdverbot sowie Leinenpflicht für Hunde. Das Betreten der Gebiete wäre weiterhin erlaubt gewesen - auf den offiziellen Wegen.

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Die Innerrhoder Behörden haben für Wanderer den Zugang zum Alpsteingebiet gesperrt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MELANIE DUCHENE

Mit der Rückweisung geht die Vorlage nun wieder an den Grossen Rat, das Kantonsparlament. Er muss sich mit drei Forderungen des Antragstellers befassen.

Demnach sei im Gebiet Sonnenhalb auf ein Wildruhegebiet zu verzichten. Im weiteren sei zu prüfen, ob im Gebiet Bruggerwald tatsächlich noch mehr Schutz als heute nötig sei. Und schliesslich soll das Jagdgesetz regeln, dass künftig regelmässig überprüft wird, ob die Wildruhegebiete noch nötig seien.

Wie üblich standen an der Landsgemeinde auch Wahlen an. Sämtliche Regierungsmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt. Ebenfalls bestätigt wurden die Mitglieder des Kantonsgerichts samt zwei Ersatzleuten für zurückgetretene Mitglieder.

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