Steuerverwaltung behandelt mehr Einzelgesuche um Amtshilfe

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Bern,

Die Zahl der Amtshilfegesuche in Steuersachen ist vergangenes Jahr gesunken.Dennoch spricht der Bundesrat von einem Anstieg.

Die Schweiz teilt immer mehr Informationen von mutmasslichen Steuersündern mit ausländischen Behörden. (Themenbild)
Die Schweiz teilt immer mehr Informationen von mutmasslichen Steuersündern mit ausländischen Behörden. (Themenbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • 4744 ausländische Amtshilfe-Gesuche erreichten 2018 die Schweizer Behörden.
  • Dennoch spricht der Bund von einem kontinuierlichen Anstieg.

Die Zahl der Amtshilfegesuche in Steuersachen ist vergangenes Jahr markant gesunken - dies aber nur, weil die Massengesuche der Vorjahre weitgehend ausgeblieben sind. Der Bund spricht deshalb nicht von einem Rückgang, sondern von einem «kontinuierlichen Anstieg».

4744 ausländische Amtshilfe-Gesuche erreichten 2018 die Schweizer Behörden. Die Schweiz ihrerseits stellte im gleichen Zeitraum 28 Amtshilfegesuche in Steuersachen. Die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) bestätigte am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA entsprechende Informationen auf«Blick».

Irland erstmals auf Spitze

Erstmals liegt dabei Irland an der Spitze, gefolgt von Dänemark, Frankreich, den Niederlanden und Indien. In den Vorjahren war die Zahl der Steueramtshilfegesuche wegen Massen-Einzelersuchen - sogenannten Bulk requests - explodiert. Ein Massenersuchen aus Frankreich betraf allein über 40'000 Personen. So umfangreiche Anfragen blieben vergangenes Jahr aus.

«Gleichzeitig steigt aber die Anzahl von Einzelersuchen weiter an. Aus Sicht der ESTV ist es deshalb kein Rückgang, sondern ein kontinuierlicher Anstieg, den wir verzeichnen», sagte ESTV-Sprecher Joel Weibel. Dass der automatische Informationsaustausch (AIA) künftig auf Dutzende weitere Staaten ausgeweitet wird, könnte «zu einer weiteren Erhöhung der Einzelersuchen führen, da die Staaten und Territorien aufgrund des AIA über mehr Informationen verfügen».

2019 werden Daten des Jahres 2018 mit rund achtzig Partnerstaaten ausgetauscht, sofern diese die Anforderungen an die Vertraulichkeit und Datensicherheit erfüllen.

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