Bislang hatte Abe eine harte Linie gegenüber Nordkorea vertreten. Nun ist Japans Regierungschef bereit für ein Treffen.
Japans Ministerpräsident Shinzo Abe wartet auf UN-Generalsekretär Antonio Guterres.
Japans Ministerpräsident Shinzo Abe wartet auf UN-Generalsekretär Antonio Guterres. - AP Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor etwa 50 Jahren wurden Japaner nach Nordkorea entführt.
  • Die Rückführung der Opfer ist Grund dafür, dass Shinzo Abe einen «Neustart» möchte.

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe ist nach eigenen Worten offen für ein Gipfeltreffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Er sei bereit für ein Treffen und einen damit verbundenen «Neustart» in den Beziehungen seines Landes mit Pjöngjang, sagte Abe am Dienstag vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. Bislang hatte Abe eine harte Linie gegenüber Nordkorea vertreten.

Zugleich betonte Abe, dass derzeit noch kein Gipfeltreffen mit Kim vorbereitet werde. Pjöngjangs Machthaber müsse nun seinerseits zeigen, dass er zu einer Begegnung bereit sei. Das kommunistische Land stehe an einem «Scheideweg» und müsse nun entscheiden, ob es die «historische Chance» ergreife.

17 Japaner entführt

Abe geht es nach eigenen Angaben bei einem möglichen Treffen mit Kim insbesondere um die Rückführung von nach Nordkorea verschleppten Japanern. «Um das Problem der Entführungen zu lösen bin ich auch bereit, das wechselseitige Misstrauen mit Nordkorea zu beenden», sagte er. Ein Gipfel müsse zur Klärung dieser Frage beitragen.

In den 70er und 80er Jahren liess Nordkorea nach japanischer Darstellung mindestens 17 Japaner entführen, um sie bei der Ausbildung seiner Spione einzusetzen. Für viele Japaner sind diese Entführungen ein emotionales Thema. Es belastet die Beziehungen zwischen beiden Ländern seit langem.

Japan sieht sich überdies durch Nordkoreas Atomwaffen bedroht. US-Präsident Donald Trump hatte sich bereits im Juni mit Kim in Singapur getroffen. Am Montag sagte Trump, er rechne mit einem baldigen zweiten Gipfel mit Nordkoreas Machthaber.

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