Oberster Bildungsdirektor stimmt Handyverbot an Schulen zu

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Bern,

Der Bildungsdirektor Christophe Darbellay befürwortet ein Handyverbot in Schulen, sieht jedoch auch pädagogische Vorteile.

Christophe Darbellay
Der neue oberste Bildungsdirektor, Christophe Darbellay, hat sich für ein Handyverbot an Schulen ausgesprochen. (Archivbild) - Keystone

Wie seine Vorgängerin hat sich der neue oberste Bildungsdirektor, Christophe Darbellay, für ein Handyverbot an Schulen ausgesprochen. Gegen die pädagogisch sinnvolle Nutzung der Geräte hat er jedoch nichts, wie er in einem Interview mit Tamedia sagte.

«Die Schüler sollen das Handy deponieren, sobald sie die Schule betreten», sagte der Präsident der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) in dem am Freitag veröffentlichten Interview. Darbellay ist der Auffassung, dass das Handy im Alltag und in der Schule viel zu präsent ist.

Vergleichende Ansichten zur Handynutzung

Der am Donnerstag von der EDK vorgestellte Bericht zum Erreichen der Grundkompetenzen sage über das Handy als Einflussfaktor jedoch nichts aus. «Es fehlt also die wissenschaftliche Evidenz», sagte der Walliser Bildungsdirektor (Mitte) auf die Frage, ob sich Schülerinnen und Schüler heute weniger konzentrieren könnten.

Seine Vorgängerin, die ehemalige EDK-Präsidentin Silvia Steiner, plädierte ebenfalls für ein Handyverbot auf dem Pausenplatz und im Klassenzimmer. Ein generelles, von der Politik verordnetes Verbot sei aber nicht nötig, sagte sie in einem ebenfalls von Tamedia veröffentlichten Interview im Herbst letzten Jahres.

In der Schweiz sind Handyverbote oder handyfreie Zonen an Schulen in mehreren Kantonen und Gemeinden ein Thema. Zuletzt kündigte die Gemeinde Chur an, ein Verbot zu prüfen.

Öffentliche Meinung zum Handyverbot

Der Luzerner Regierungsrat sprach sich im März dagegen aus. Kinder und Jugendliche müssten lernen, mit digitalen Medien umzugehen, hiess es zur Begründung. Zudem liege die Zuständigkeit bei den einzelnen Schulen. Ähnlich argumentierte der Kantonsrat Schwyz.

Eine Umfrage kam zum Ergebnis, dass die deutliche Mehrheit der befragten Schweizerinnen und Schweizer ein Verbot der Geräte an Schulen befürwortet. Selbst zwei Drittel der 18- bis 25-Jährigen sprachen sich dafür aus, wie eine Analyse des Meinungsforschungsinstituts Sotomo von Ende 2024 ergab.

Kommentare

User #1392 (nicht angemeldet)

Bitte im Bundehaus auch!

User #4534 (nicht angemeldet)

Darbellay hat recht. Besser, eine Sprache vertieft und richtig lernen, als drei oberflächlich.

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