Türkische Geheimagenten sollen versucht haben, in der Schweiz einen türkisch-schweizerischen Doppelbürger zu entführen. Die Reaktionen im Parlament fallen harsch aus.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei wollte offenbar in der Schweiz einen Landsmann betäuben und entführen.
  • Parlamentarier verurteilen dies scharf: Dies erinnere an Nazi-Methoden.
  • Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, müsse zumindest der türkische Botschafter zitiert werden.

Es wäre ein Realität gewordener Agententhriller – wenn er sich denn bewahrheitet. Diesen Vorbehalt betonen die von Nau kontaktierten Parlamentarier immer wieder. Aber wenn es stimmt, dass türkische Agenten versucht haben, einen Landsmann aus der Schweiz zu entführen (Nau berichtete), dann wäre das ein enormer Affront der Türkei gegenüber der Schweiz.

Nationalräte reagieren auf die mutmassliche Türkei-Affäre. - Nau

«Botschafter müsste zitiert werden»

SVP-Nationalrat Roland Büchel fühlt sich spontan an den russischen Geheimdienst KGB oder die Nazis erinnert. Sollten sich die Medienberichte bestätigen, müsse der türkische Botschafter ins Aussendepartement zitiert werden, sagt er zu Nau.

Sibel Arslan, Nationalrätin der Grünen und Co-Präsidentin der parlamentarischen Gruppe Schweiz-Türkei, pflichtet Büchel bei. Botschafter zitieren, diplomatische Note an die Türkei. Selbst sei man bereits aktiv geworden: Die parlamentarische Gruppe habe bereits mit dem türkischen Botschafter gesprochen und klargemacht, was von solchen Aktionen zu halten sei.

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