Todesschuss bei Baldwin-Dreh: Anwälte bringen «Sabotage» ins Spiel

Nach dem Tod einer Kamerafrau bei einem Filmdreh mit Alec Baldwin haben die Anwälte der im Fokus stehenden Waffenmeisterin «Sabotage» ins Spiel gebracht.

ARCHIV - Schauspieler Alec Baldwin nimmt an einer Pressekonferenz teil. Foto: Seth Wenig/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Seth Wenig

Das Wichtigste in Kürze

Am Filmset von «Rust» wurde eine Kamerafrau aus Versehen von Alec Baldwin erschossen.
Der Waffenmeisterin des Sets droht jetzt eine Anklage.
Ihre Anwälte bringen jetzt Sabotage als Erklärungsversuch ins Spiel.

Die 24 Jahre alte Waffenmeisterin habe die Waffe mit Kugeln aus einer Schachtel mit Dummy-Patronen beladen.

Wie die scharfe Munition in den Revolver gekommen sei, müsse untersucht werden, sagte der Anwalt. Zeitweise seien die Waffen und die Munition am Set nicht unter Verschluss, sondern für alle zugänglich gewesen.

«Kalte» Waffe war geladen

Bei dem Vorfall während der Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western «Rust» auf einer Filmranch in Santa Fe (New Mexico) wurde am 21. Oktober Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins (42) tödlich verletzt und Regisseur Joel Souza (48) an der Schulter getroffen. Baldwin (63), der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkt, hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene abgefeuert. Ermittlungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte.

Am Set stiessen Ermittler auf drei Handfeuerwaffen und etwa 500 Schuss Munition, darunter Platzpatronen und sogenannte Dummy-Patronen, die kein Schiesspulver enthalten. Doch vermutlich war auch scharfe («live») Munition darunter, teilten die Ermittler vorige Woche mit.

Die Waffenmeisterin hat Vorwürfe der Nachlässigkeit am Set zurückgewiesen. Sie habe «keine Ahnung», wo die gefundene scharfe Munition hergekommen sei, teilte die 24-Jährige Ende Oktober über ihre Anwälte in einem Schreiben mit. Ein ebenfalls im Fokus stehender Regieassistent räumte ein, er habe die Sicherheitsvorkehrungen nicht strikt befolgt und die Waffe nur unvollständig geprüft.