Die Anwälte von Rammstein-Sänger Till Lindemann haben wegen den Vorwürfen von Shelby Lynn die Rechtsmediziner eingeschalten.
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Shelby Lynn war die erste Frau, die Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann erhob. - Instagram / @shelbys69666

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Anwälte von Till Lindemann haben die Flecken-Fotos von Shelby Lynn untersuchen lassen.
  • Ein Experte sieht darin keine Beweise für eine Fremdeinwirkung oder sexualisierte Gewalt.
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Shelby Lynn (24) hatte die Vorwürfe gegen Till Lindemann (60) ins Rollen gebracht. Die Nordirin hatte von angeblichen Misshandlungen und mutmasslichem Machtmissbrauch auf Partys bei Rammstein-Konzerten berichtet. Im Internet zeigte sie dazu Fotos mit blauen Flecken am Körper. Diese hatte sie nach eigenen Angaben auf einer Lindemann-Party davongetragen.

Zu den Bildern schrieb sie: Blutergüsse, darunter auch Fingerabdrücke, die vielleicht von einem Griff stammen könnten.» Sie sagte, sie wisse nicht, wann diese blauen Flecken entstanden seien. Der Grund: Sie sei unter dem Einfluss «von irgendetwas so von Sinnen» gewesen.

Rammstein till Lindemann
Vor rund einem Monat postete Shelby Lynn dieses Foto und behauptete, sie wurde wohl an einer Rammstein-Party mit Till Lindemann verletzt. - Instagram

Genau diese Bilder haben die Anwälte von Till Lindemann nun vom Institut für Rechtsmedizin der Uniklinik Köln untersuchen lassen. In einer Pressemitteilung heisst es: «Insbesondere sollte beurteilt werden, ob die Verletzungen auf eine körperliche Misshandlung zurückgeführt werden könnten.»

Und wie lautet das Ergebnis? Laut Prof. Dr. Markus Rothschild ist ein «Unfallgeschehen ohne Fremdeinwirkung» am wahrscheinlichsten.

Der Experte macht klar, dass eine Fremdeinwirkung zwar nicht völlig ausgeschlossen werden könne – aber: «Typisch für eine Fremdeinwirkung sind die Befunde aus rechtsmedizinischer Sicht nicht.»

Rammstein
Till Lindemann, der Sänger der Band Rammstein, steht bei einem Konzert in Hamburg im Juni 2022 auf der Bühne.
Till Lindemann rammstein
Till Lindemann, Frontsänger von Rammstein, steht während eines Deutschland-Konzerts auf der Bühne.
Rammstein Till Lindemann
Till Lindemann, der Sänger der Band Rammstein, sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert.
Till Lindemann Sophia Thomalla
Till Lindemann mit Sophia Thomalla in Berlin im Jahr 2013.

Rothschild hält ausserdem fest, dass sich insbesondere «keine Hinweise auf sexualisierte Gewalt als Ursache für die dokumentierten Verletzungen» ergeben. «Zwar kann auch hier allein anhand der Verletzungsbefunde eine sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung nicht ausgeschlossen werden. Umgekehrt fanden sich aber auch keine Hinweise auf eine sexualisierte Gewalt

Anwälte von Till Lindemann erhalten Einsicht in Ermittlungsakte

Gegen Till Lindemann läuft nach wie vor ein Ermittlungsverfahren in Berlin. Die Anwälte des Sängers haben laut der Mitteilung nun eine Einsicht in die Akte der Staatsanwaltschaft erhalten.

Dazu heisst es: «Die Einsichtnahme bestätigte vorangegangene Pressemitteilungen, wonach das Ermittlungsverfahren nicht auf Strafanzeigen vermeintlicher Opfer zurückgeht.»

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Anzeigenerstatter seien laut den Anwälten unbeteiligte Dritte, «die ihre Anzeigen ausschliesslich auf Medienberichte und Vorwürfe in den sozialen Netzwerken stützen».

Die Akteneinsicht hat laut den Anwälten demnach ergeben, dass bislang «keine objektiven Beweismittel, die für eine Tatbegehung sprechen, vorliegen». Für Till Lindemann gilt die Unschuldsvermutung.

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