Regisseur Jonathan Glazer erhält Friedenspreis des Deutschen Films
Jonathan Glazer erhält den internationalen Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke. Sein Film «The Zone of Interest» ist bereits doppelt oscarprämiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 25. Juni wird der 23. Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke verliehen.
- Der Brite Jonathan Glazer wird mit dem internationalen Regiepreis ausgezeichnet.
- Sein Film «The Zone of Interest» ist laut Jury ein Meisterwerk im Sinne des «Nie wieder».
Jonathan Glazer (59) wird für «The Zone of Interest» mit dem Internationalen «Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke» geehrt. Der Film behandelt das Leben des Kommandanten des Vernichtungslagers Auschwitz und seiner Familie in direkter Nachbarschaft des KZ.
Laut Jury handele es hierbei um «ein filmisches, ästhetisches und konzeptionelles Meisterwerk im Sinne des ‹Nie wieder›».
Dies erklärt der verantwortliche Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds e.V. in seiner Pressemitteilung.
Dieser Film lasse sich nicht verdrängen, geschweige denn vergessen. Neben Glazer wird auch Hauptdarsteller Christian Friedel für seine Darstellung des Rudolf Höss mit dem Darstellerpreis geehrt.
Kritik nach Oscar-Rede von Jonathan Glazer
Der mehrfach prämierte Film war unter anderem fünfmal für den Oscar nominiert. Jonathan Glazer selbst stand gleich zweimal, als Regisseur und Drehbuchautor, auf der Liste der Academy Awards. Letztlich gewann «The Zone of Interest» in den Kategorien Bester internationaler Film und Bester Ton.
Die Oscar-Rede Jonathan Frazers hatte derweil für Kontroversen gesorgt. Unter anderem hatten ihm jüdische Filmschaffende vorgeworfen, Israels Aktionen im Gazastreifen mit dem Holocaust gleichgesetzt zu haben.
Glazer hatte das Wort «Entmenschlichung» sowohl in Bezug auf den Nationalsozialismus, die Taten der Hamas und die Militäroperation Israels verwendet.
Verleihung in München
Der Internationale Friedenspreis des Deutschen Films wird am 25. Juni in München (D) verliehen. Am Samstag, dem 29. Juni sendet 3sat ab 23.25 Uhr einen 90-minütigen Zusammenschnitt der Veranstaltung.
Ebenfalls ausgezeichnet wird Regisseurin Julia von Heinz für ihren Film «Treasure – Familie ist ein fremdes Land». Der Journalist Mstyslav Chernov erhält den Spezialpreis für seine Dokumentation «20 Tage in Mariupol».
