Münchner Kammerspiele sind Theater des Jahres

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Deutschland,

So recht wollte das Publikum der Münchner Kammerspiele nicht mit ihm warm werden. Kritiker machen das Haus von Intendant Lilienthal nun zum Theater des Jahres. Der scheidende Chef kann noch mehr absahnen.

Matthias Lilienthal gestaltet aktuell seine letzte Spielzeit an den Kammerspielen. Foto: Peter Kneffel
Matthias Lilienthal gestaltet aktuell seine letzte Spielzeit an den Kammerspielen. Foto: Peter Kneffel - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach riesigem Wirbel um seine Intendanz sind die Münchner Kammerspiele von Matthias Lilienthal zum Theater des Jahres gewählt worden.

Bei einer Wertung von 44 Kritikerinnen und Kritiker schnitt das Theater für die Saison 2018/2019 am besten ab, wie das Magazin «Theater heute» mitteilte.

Auch die Inszenierung des Jahres geht auf den umstrittenen Intendanten zurück: Christoph Rüpings zehn Stunden dauerndes Antikenprojekt «Dionysos Stadt» konnte in der vergangenen Saison am meisten überzeugen. Das Stück war auch zum Theatertreffen nach Berlin eingeladen worden.

Lilienthal gestaltet aktuell seine letzte Spielzeit an den Kammerspielen. Nach Ansicht seiner Kritiker hat der 59-Jährige das klassische Sprechtheater vernachlässigt und stattdessen zu viel Diskurs und Experimentelles auf die Bühne gebracht. Zudem wurde ein Rückgang der Zuschauerzahlen beklagt. Das ist mittlerweile besser geworden. Die Kammerspiele verkaufen mehr Tickets und auch das Publikum hat den ungewöhnlichen Stil Lilienthals zu schätzen gelernt.

«Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung unserer Arbeit und gratulieren herzlich den künstlerischen Teams», sagte Lilienthal laut einer Mitteilung der Kammerspiele. «Was lange währt, wird endlich gut!» Der Erfolg solle mit den Mitarbeitern der Kammerspiele und den Münchnern gefeiert werden.

Auch der Schauspieler des Jahres kommt aus dem Wirkungskreis Lilienthals. Nils Kahnwald wurde für seine Leistung in «Dionysos Stadt» ausgezeichnet. Er ist seit der Spielzeit 2017/18 festes Ensemblemitglied der Kammerspiele und spielt dort aktuell in fünf Inszenierungen.

Zur Schauspielerin des Jahres kürten die Kritiker Sandra Hüller für ihre Rolle Spiel in Johan Simons' Inszenierung von Heinrich von Kleists «Penthesilea». Die 41-Jährige, einem breiten Publikum bekannt durch ihre Rollen in Filmen wie «Toni Erdmann» oder «Fack ju Göhte 3», spielt als Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum auch in Heiner Müllers «Die Hydra» sowie die Titelrolle in William Shakespeares «Hamlet», in Bochum realisiert mit Auszügen aus Müllers «Die Hamletmaschine».

Theaterstück des Jahres war nach Ansicht der Kritiker Elfriede Jelineks «Schnee Weiss (Die Erfindung der alten Leier)», vom Schauspiel Köln im Dezember uraufgeführt. Für ihr Bühnenbild der «Drei Schwestern» an den Kammerspielen wurde Lena Newton ausgezeichnet, Vanessa Rust überzeugte mit ihren Kostümen für Peter Lichts «Tartuffe oder das Schwein der Weisen» am Theater Basel.

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