Konzert mit Rapper Chefket bei Böhmermann-Show abgesagt
Nach massiver Kritik fällt das Konzert von Chefket bei der Böhmermann-Veranstaltungsreihe im Berliner HKW aus. Der Antisemitismusvorwurf sorgt für Debatten.
Jan Böhmermann hat den geplanten Auftritt des Rappers Chefket im Haus der Kulturen der Welt (HKW) abgesagt. Die Veranstaltungsreihe, die Böhmermann kuratiert, wird von Kritik geprägt.
Insbesondere jüdische Gruppen hatten Einspruch gegen das Konzert am 7. Oktober erhoben. Laut der «ZEIT» heisst es in einer Mitteilung von Böhmermann und dem HKW:
«Wir sehen und hören den Einspruch, insbesondere auch von jüdischer Seite, gegen den Konzertabend am 7. Oktober 2025.»
Vorwürfe werden ernst genommen
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hatte zuvor Chefket schwere Vorwürfe gemacht. Auf Fotos trägt der Rapper ein T-Shirt mit dem Motiv eines Staates Palästina, in dem israel fehlt.
Die «Tagesschau» berichtet, die Bundesregierung bewertet dieses Motiv als antisemitisch. Die Gruppe rund um den Satiriker nimmt die Vorwürfe laut der Mitteilung ernst:
Die Absage erfolgte, weil die Integrität der Veranstaltung am Jahrestag des Anschlags nicht garantiert werden könne.
Wie weit darf künstlerische Freiheit gehen?
Der Angriff von Hamas-Terroristen auf Israel am 7. Oktober jährt sich zum zweiten Mal. 1200 Menschen wurden damals getötet, über 250 Geiseln verschleppt.
Der Anschlag löste einen Krieg mit Zehntausenden Toten im Gazastreifen aus. Zuvor hatte Kulturstaatsminister Weimer den HKW-Intendanten zum Eingreifen aufgefordert.
Allerdings verwies dieser auf Böhmermanns künstlerische Freiheit und klare Haltung zu Antisemitismus, wie die «ZEIT» berichtet.
Böhmermann bleibt deutlich
Bereits im Vorfeld hatte Böhmermann Antisemitismusvorwürfe zurückgewiesen. Die Veranstaltungsreihe «Die Möglichkeit der Unvernunft» läuft noch bis 19. Oktober.
Neben Ausstellungen gibt es aber auch Konzerte, Shows und TV-Aufzeichnungen.
Am 8. Oktober findet eine Gesprächsrunde mit Kulturstaatsminister Weimer zum Thema «Technik killt Kultur?» statt.
