Die Ratte löst nach dem traditionellen Tierkalender das Schwein ab. Am kommenden Wochenende feiern die Chinesen ihr Neujahrsfest. Das bringt viele Veränderungen, sind chinesische Wahrsager überzeugt. Besonders Anleger brauchen starke Nerven.
Eine Lichtinstallation zum bevorstehenden Neujahrsfest. Foto: Mao Siqian/XinHua/dpa
Eine Lichtinstallation zum bevorstehenden Neujahrsfest. Foto: Mao Siqian/XinHua/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Ein Jahr der Neuanfänge und grossen Chancen steht uns bevor, allerdings müssen wir uns vor Turbulenzen an den Finanzmärkten in Acht nehmen.» Das zumindest sagt der traditionelle Mondkalender der Chinesen vorher, die am Samstag (25.

Januar) das Jahr der Ratte einläuten.

Das Nagetier, das im Westen kaum mit positiven Eigenschaften verbunden wird, hat in China einen viel besseren Ruf. Menschen, die im Jahr der Ratte geboren wurden, gelten als intelligent, einfallsreich und vielseitig.

Zwölf Tierzeichen gibt es, die sich Jahr für Jahr am Neujahrsfest ablösen. Die Ratte folgt im chinesischen Tierkreis auf das Schwein und ist in diesem Jahr auch noch mit den Elementen des Metalls verbunden, eine Kombination, die es nur alle 60 Jahre gibt.

Chinesische Wahrsager schenken dem Ratten-Jahr besondere Aufmerksamkeit, weil mit ihm ein komplett neuer Zyklus im Mondkalender beginnt.

Chinesische Astrologen betonen, dass der Beginn des nächsten Zwölf-Jahres-Zyklus, an dessen Anfang die Ratte steht, ein guter Zeitpunkt sei, um etwas Neues zu wagen. Wer etwas in seiner Karriere verändern wolle oder neues Glück in der Liebe suche, habe im Jahr der Ratte gute Aussichten.

Zu berühmten Ratten nach dem chinesischen Kalender gehören Katy Perry, Ben Affleck, Scarlett Johansson - und Prinz Harry. In seinem Fall dürfte schon jetzt klar sein, dass viele Veränderungen anstehen.

Jedoch wird sich 2020 nicht alles zum Guten entwickeln. Horoskope zeigen eben auch in China eine positive und eine negative Seite. Besonders Anleger sollten sich in Acht nehmen, meint der Hongkonger Feng-Shui-Meister Raymond Lo, ein bekannter Experte für die «Lehre vom Wind und Wasser».

Schliesslich endete das letzte Rattenjahr 2008 in einem Desaster für die Aktienmärkte. Während der globalen Finanzkrise gingen die Kurse auf Talfahrt. «Das Wachstumstempo wird sich deutlich verlangsamen», zeichnet Lo für die kommenden Monate einen trüben Ausblick für die Weltwirtschaft. Sein Kollege Ma Mingchao spricht in seiner wirtschaftlichen Vorhersage für dieses Jahr gar von der «Dunkelheit vor dem Morgengrauen».

Zumindest mit grösseren Naturkatastrophen, wie sie im Jahr des Schweins vorhergesagt wurden, sei aber nicht zu rechnen. Dafür sieht Ma Mingchao die Gefahr, dass sich Krankheiten verbreiten. Auch Chinesen, die nicht abergläubisch sind, werden bei dieser Vorhersage hellhörig.

Denn seit Anfang Dezember verbreitet sich in einigen Regionen eine mysteriöse Lungenkrankheit. Bislang sind nach offiziellen Angaben rund 200 Menschen an dem Coronavirus erkrankt. Aber schon werden Erinnerungen an die grosse Sars-Epidemie wach, der vor 17 Jahren in China Hunderte Menschen zum Opfer fielen.

Doch auch von dunklen Vorhersagen werden sich Chinesen ihr Neujahrsfest nicht verderben lassen. Die Reisewelle vor dem wichtigsten Feiertag des Jahres läuft schon jetzt auf Hochtouren. Hunderte Millionen Menschen haben sich auf den Weg in ihre Heimatstädte gemacht. Am letzten Tag des alten Jahres versammelt sich traditionell die ganze Familie abends zu einem gemeinsamen Essen. Dabei läuft bei vielen im Fernsehen die grosse Neujahrsgala.

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