Ghislaine Maxwell: Epstein-Zuhälterin wird im Knast jede Viertelstunde geweckt

Ghislaine Maxwell (58) soll minderjährige Mädchen für den Kinderschänder Jeffrey Epstein (†66) rekrutiert haben. Deswegen schmort die Britin seit einer Weile in einem New Yorker Gefängnis und wartet auf ihren Prozess. Dieser wird aber erst im Juli 2021 stattfinden.

Die Behörden befürchten deshalb, dass sich die 58-Jährige gleich wie ihr früherer Chef in der Zelle das Leben nehmen könnte. Deshalb wird Maxwell im Metropolitan Detention Center rund um die Uhr beobachtet und überwacht.

Offenbar genügen die in der Zelle installierten Kameras zur Überwachung aber nicht aus. Dies beanstandete ein Anwalt von Maxwell am Dienstag (Ortszeit) in einem beim Gericht eingereichten Brief. Demnach wird die Epstein-«Zuhälterin» zusätzlich alle 15 Minuten geweckt, um zu schauen, ob sie noch am Leben sei.

«Trotz ununterbrochener Überwachung durch Kameras in der Zelle wird der Schlaf von Frau Maxwell alle 15 Minuten unterbrochen. Mit einer Taschenlampe wird sie geweckt, um nachzuschauen, ob sie noch atmet», schreibt Bobbi Sternheim.

Laut dem Rechtsbeistand von Ghislaine Maxwell befindet sie sich de facto «in Einzelhaft unter den restriktivsten Bedingungen». Maxwell werde «übermässig und invasiv durchsucht», so Sternheim.

Nicht einmal wegen Terrorismus oder Kapitalmord verurteilte Menschen würden im Gefängnis so behandelt, schreibt der Anwalt weiter. Sternheim fordert die zuständige US-Bezirksrichterin auf, den Knast-Direktor anzuweisen, sich bezüglich der Haftbedingungen an das Gericht zu wenden.

Ghislaine Maxwell selbst erlebt zurzeit turbulente Zeiten in Untersuchungshaft. Anfang dieser Woche wurde sie unter Corona-Quarantäne gestellt. Eine Mitarbeiterin, die in ihrem Bereich des Gefängnisses arbeitet, wurde positiv auf Covid-19 getestet.

Maxwells Tests fielen bisher aber negativ aus. Und laut einem von der Bundesanwaltschaft vorgelegten Schreiben zeigt die Britin bisher auch keine Symptome.