«Dans la cuisine des Nguyen» führt vom Rampenlicht in die Küche

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Frankreich,

Die musikalische Komödie «Dans la cuisine des Nguyen» ist von allem ein bisschen: Selbstfindung, Kochfilm, Musical.

Kino
«In der Küche der Nguyen», der am 12. Juni in den Kinos startet, setzen sich junge Menschen mit ihrer Herkunft auseinander. (Symbolbild) - Keystone

Als Yvonne Nguyen einen Job als Telefonistin annehmen soll, in der Treppenliftfirma ihres Freundes, ist Schluss: Die Schauspielerin mit vietnamesischen Wurzeln zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus. Sie geht zurück zur Mutter, die in einem Vorort von Paris lebt und mit ihrer Schwester ein Restaurant führt.

Die Mutter ist Immigrantin und spricht nur gebrochen französisch. Ihr missfällt grundsätzlich, dass die Tochter den Traum von einer Musicalkarriere verfolgt. Auseinandersetzungen sind also vorprogrammiert.

Bevor Yvonne Glitzer, Glamour und Rampenlicht geniessen kann, muss sie erst einmal Frühlingsrollen und Nems herstellen. Tief sitzende Konflikte zwischen den beiden und Yvonnes schleppende Karriere machen das Zusammenleben schwierig. «Du siehst wie ein Flüchtling aus!», ruft etwa die Mutter anfangs und setzt ihr ein «bébé canard», einen Entenembrio, zum Essen vor.

Trotzdem nähern sich die Frauen einander (wieder) an, vor allem beim Kochen. Gemeinsam setzen sie sich mit Herkunft, den eigenen Wurzeln und der Frage nach Heimat auseinander.

Gaël Kamilindi auch als Regisseur bekannt

Die französische Produktion «Dans La Cuisine Des Nguyen» kann mit den vielen Bühnenauftritten von diversen Figuren als Musicalfilm gesehen werden. Auch ein Schweizer spielt mit, buchstäblich: Gaël Kamilindi ist Pianist Koko, ein liebevoller Freund von Yvonne. Er hält ihr immer wieder den Spiegel vor, etwa, wenn er ihre neue Rolle als «kompletter Müll» abkanzelt oder die Musicaldarstellerin daran erinnert, dass sie in Disneyland einst als Mulan eine Affäre mit Donald Duck hatte und deshalb den Job verloren hat.

Gaël Kamilindi ist auch als Regisseur bekannt: 2024 machte er sich in Ruanda und Burundi in seinem Film «Didy» auf die Suche nach sich selbst – und nach Spuren seiner früh verstorbenen Mutter Didy.

Auch «In der Küche der Nguyen», der am 12. Juni in den Kinos startet, setzen sich junge Menschen mit ihrer Herkunft auseinander. Trotz dieser ernsten Thematik versprüht der Film Lebenslust und Fröhlichkeit. Das ist in erster Linie der Hauptdarstellerin Clotilde Chea zu verdanken, die viele Klischees bricht, durch ihr Auftreten, ihre erfrischende Erscheinung, ihre Art, sich Problemen zu stellen. Aber auch der bunten, glamourösen Ausstattung und dem humorvollen Drehbuch, sprich: vielen lustigen Begebenheiten und Dialogen.*

*Dieser Text von Nina Kobelt, Keystone-SDA, wurde mithilfe der Gottlieb und Hans Vogt-Stiftung realisiert.

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