Berliner Staatsballett zur Kompanie des Jahres gewählt

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Deutschland,

Erst riesiger Ärger, nun ganz vorn: das Berliner Staatsballett ist in Kritikeraugen die Tanzkompanie des Jahres. Auch die Aufführung des Jahres kommt aus umstrittenem Hause.

Tänzerinnen und Tänzer des Staatsballetts Berlin bei der Arbeit. Foto: Jörg Carstensen
Tänzerinnen und Tänzer des Staatsballetts Berlin bei der Arbeit. Foto: Jörg Carstensen - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Querelen um die künstlerische Leitung ist das Berliner Staatsballett überraschend zur Kompanie des Jahres gewählt worden.

Bei einer Umfrage bestimmten 25 internationale Kritikerinnen und Kritiker das grösste Ballettensemble Deutschlands zu ihrem Favoriten, wie die Fachzeitschrift «Tanz» in Berlin bekanntgab.

Die Auseinandersetzungen drehten sich um den Einstieg der Tanzregisseurin Sasha Waltz (56), die das Ensemble inzwischen gemeinsam mit Ko-Intendant Johannes Öhmann (52) leitet. Zunächst hatte das Ensemble des Staatsballetts an der Eignung von Waltz gezweifelt, als Vertreterin des modernen Tanztheaters eine klassische Ballettkompanie zu leiten. Nach Vermittlung von Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hatten sich Tänzer und Intendantenpaar auf eine Zusammenarbeit verständigt.

Kritiker sehen das Ballett inzwischen «aus der tiefen Krise wieder- und neu gefunden», «endlich wieder auf gutem Kurs», nach dem «Wunder von Berlin» probe die Kompanie nun «den Phönix aus der Asche».

Die Intendanten Waltz und Öhman freuten sich über die Auszeichnung, die sie «nach einem nicht ganz einfachen Start» in ihrer Vision für das Staatsballett Berlin bestätigt habe. «Wir konnten im letzten Jahr zeigen, dass es möglich ist, das klassische Erbe zu bewahren und dabei zugleich die Gegenwart und Zukunft des Tanzes auf hohem Niveau mitzugestalten», hiess es in einer Mitteilung. Ihr Dank gelte vor allem den Tänzerinnen und Tänzern, deren Vertrauen, Engagement und harte Arbeit die vergangene Saison zum Erfolg gemacht habe.

Auch die Aufführung des Jahres wollen die Kritiker in Berlin ausgemacht haben. «Die sechs Brandenburgischen Konzerte» in einer Choreographie von Anne Teresa De Keersmaeker wurden an der Volksbühne uraufgeführt. Auch dies erinnert an alten Knatsch: die nun ausgezeichnete Choreographin war noch vom umstrittenen Ex-Intendant Chris Dercon verpflichtet worden.

Als Choreographin des Jahres sehen die Kritiker die Brasilianerin Lia Rodrigues. Im Bereich der Tänzer landeten Friedemann Vogel vom Stuttgarter Ballett und Jan Casier vom Ballett Zürich in der Kritikergunst ganz vorn, bei den Tänzerinnen zeichnete sich unter den Voten keine Favoritin ab.

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