Theaterlüüt präsentieren eine galaktische Komödie
«Wo isch de Herr Däpp?» – an vier Abenden im März laden die Theaterlüüt Othmarsingen zum Theater in die Mehrzweckhalle ein.

«Immer chunnt öpper. Immer wott öpper öppis. Immer sett alles scho fertig si. Immer bisch de Löli im Umzug und z Nacht chasch nid schlofe». Herr Däpp's Alptraum beginnt. Die Computer-Software der Bank wird von einem unbekannten Virus befallen. Der Vizedirektor Däpp hat ihn selber zu verantworten, weil er die Programme mit einem Wurm infiziert hat. Nun wird er international gesucht, bleibt aber verschwunden.
So viel zum Stück «Wo isch de Herr Däpp?», welches die Theaterlüüt Othmarsingen im März auf die Bühne bringen.

Neben dem humorvollen Stück dürfen sich die Zuschauer auch vom Feuerwehrverein Maiengrün bewirten lassen. «Wir sind ein relativ kleiner Verein und der grösste Anteil unsere Mitglieder ist im Theaterspiel engagiert. Wir sind daher auch dieses Jahr froh über diese kompetente Unterstützung», sagt Vereinspräsident Lukas Frey. Zudem gibt es in der Pause und nach der Aufführung Kuchen, Sandwiches und andere Kleinigkeiten.
Die Aufführungen finden an den Freitagen und Samstagen, 6. und 7. März, sowie 13. und 14. März in der Mehrzweckhalle Othmarsingen statt. Türöffnung, Abendkasse und Nachtessen (mit Reservierung im Vorverkauf über Vereinshomepage) ab 18 Uhr; Spielbeginn um 20 Uhr.

Theaterspielen erfordert Disziplin
Die Proben haben im Oktober 2019 begonnen. Während rund sechs Monaten proben die Darsteller zweimal in der Woche. Dazu kommen ein bis zwei Samstage und ein ganzes Probewochenende. Dieses wird jeweils auswärts in der Abgeschiedenheit durchgeführt. Zudem bedingt das Theaterspielen eine hohe Anwesenheits-Disziplin. «Wenn die Bühnenpartnerin oder der Partner in der Theaterprobe fehlt, ist es beinahe unmöglich die Szenen professionell einzuüben», so der Präsident.

Zurzeit zählen die Theaterlüüt 19 Mitglieder, welche im Verein aktiv mitwirken. «Wir werden immer wieder von Personen unterstützt, wenn zusätzliche Hilfe nötig ist. Dies kann beim Kulissenbau, bei der Besorgung von Kostümen oder Requisiten, an der Abendkasse oder bei der Werbung sein.»

Dass die Vereinsmitglieder aus verschiedenen Generationen stammen, bereichert das Schaffen enorm. «Leute für dieses zeitintensive Hobby zu gewinnen ist nicht einfach, im Speziellen für junge Leute. Es gibt heute sehr viele Möglichkeiten für den Zeitvertreib, welche weniger Engagement, Verantwortung und Durchhaltewillen in Anspruch nehmen.»

Lange Tradition in Othmarsingen
Das Bühnentheater hat in Othmarsingen eine sehr lange Tradition. Fotodokumente zeigen Theateraufführungen zurück bis in das Jahr 1910. An den verschiedenen Anlässen konnten sich die Anwesenden an den Schauspielern aus dem Dorf erfreuen. Anlässlich dem 900. Geburtstag von Othmarsingen 1986 und der Feier zum 700-jährigen Bestehen der Eidgenossenschaft 1991, wurden zwei historische Freilichttheater aufgeführt. Diese Aufführungen fanden bei der Bevölkerung so grossen Anklang, sodass der harte Kern von 15 Personen den mutigen Entschluss fasste, den Verein «Theaterlüüt Othmarsingen» zu gründen.

«Seit der Gründungsversammlung am 21. November 1991 im Restaurant Bahnhof in Othmarsingen durften wir mit vielen Darbietungen zum kulturellen Leben von Othmarsingen unseren Teil beisteuern», sagt Frey. Eine weitere Aufführung sei bereits im Werden, spielt der Verein schliesslich jährlich ein abendfüllendes Stück.

Vereinsjubiläum im kommenden Jahr
Im nächsten Jahr feiern die Theaterlüüt ihr 30-jähriges Vereinsjubiläum. Lukas Frey ist seit der Gründungsversammlung Mitglied bei den Theaterlüüt Othmarsingen; davon zwei Jahre als Vizepräsident und mit Unterbruch 22 Jahre als Präsident. «Wenn ich richtig gezählt habe, sind es mit dem kommenden Stück im März 26 Aufführungen, bei welchen ich mitwirken durfte. Trotz der langen Zeit bereitet es mir noch immer grosse Freude bei den Theaterlüüt Othmarsingen mitzuwirken. Es macht Spass in eine andere Rolle zu schlüpfen und diese möglichst authentisch zu spielen.»

Auch wenn die Probearbeiten ernst genommen werden, schliesst dies nicht aus, das auch viel gelacht wird. «Die Regie muntert uns immer wieder auf, Einfälle auszuprobieren und die zu spielende Figur zum Leben zu erwecken. Wir werden gefordert aber somit auch gefördert.»

Wer selbst Lust hat, Theaterluft zu schnuppern oder den Verein als Helfer/in vor oder hinter der Bühne unterstützen möchte, kann sich beim Präsidenten oder einem anderen Theatermitglied melden.