Kredit für Bauprojektplanung der Winterthurer ARA wurde genehmigt
Wie die Gemeinde Winterthur mitteilt, wurde ein Kredit für die Planung des Bauprojekts der Winterthurer ARA freigegeben und für gebunden erklärt.

Die Winterthurer ARA hat heute einen guten Ausbaustandard. Die sich laufend verschärfende Gewässerschutzgesetzgebung, die Weiterentwicklung der Technik und der altersbedingte Ersatz gewisser Anlageteile verlangen dennoch hohe Investitionen in die ARA.
Im Zentrum stehen die Werterhaltung der Anlage, betriebliche Verbesserungen und zusätzliche Massnahmen zum Grundwasserschutz. Die geplanten Um- und Neubauten in der ARA stellen mehrere Grossprojekte dar, die eng aufeinander abgestimmt und deren Realisierung unter Vollbetrieb erfolgen müssen.
Mit dem aktuellen Beschluss hat der Stadtrat die Planung des konkreten Bauprojektes für die Erstellung einer neuen, fünften Reinigungsstufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen sowie die Erneuerung der Reinigungsstufen «Biologie» und «Filtration» freigegeben.
Zusätzliche Reinigungsstufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen
Herkömmliche Abwasserreinigungsanlagen können Mikroverunreinigungen nicht oder nur teilweise entfernen. Mit der fünften Reinigungsstufe können Mikroverunreinigungen (organische Spurenstoffe wie beispielsweise Rückstände von Medikamenten und hormonaktive Substanzen) eliminiert werden.
Es handelt sich dabei um eine gesetzliche Vorgabe des Bundes und muss von den grössten Abwasserreinigungsanlagen in der Schweiz, darunter auch Winterthur, umgesetzt werden. Der Bund finanziert 75 Prozent der Erstinvestitionen für diese Reinigungsstufe mittels einer gesamtschweizerischen Abwasserabgabe.
Im erweiterten Vorprojekt der Winterthurer ARA für die neue zusätzliche Reinigungsstufe hat sich das Verfahren mit granulierter Aktivkohle durchgesetzt. Zur Umsetzung dieses Verfahrens ist ein Neubau innerhalb der Parzelle der ARA, jedoch ausserhalb der Zone für öffentliche Bauten, notwendig. Eine Zonenplanänderung wird deshalb derzeit zusammen mit dem Departement Bau vorbereitet.
Auch die Reinigungsstufen «Biologie» und «Filtration» müssen erneuert werden. Der Kanton Zürich gibt vor, dass die Reinigungsleistung der Stufe Biologie für die Elimination von Nitrat auf 70 Prozent zu erhöhen ist. Die teilweise mehr als fünfzigjährigen Biologie- und Nachklärbecken müssen umgebaut und teilweise neu erstellt werden.
Gesamtprojektleitung wird ausgeschrieben
Die neue Reinigungsstufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen bedingt zudem unterschiedliche Umbauten und Anpassungen in der bestehenden Filtration. Es sind zusätzliche Filterbehälter erforderlich, die im heutigen Gebäude keinen Platz haben, daher wird dieses gegen Norden vergrössert.
Nebst der Kreditfreigabe für die Planung des Bauprojekts hat der Stadtrat auch das Submissionsverfahren und die Kriterien für die Vergabe der Gesamtprojektleitung (Generalplaner) genehmigt. Die Ausschreibung für die Beschaffung der Gesamtprojektleitung wird demnächst auf der Plattform Simap publiziert.