Mit Quecksilber verschmutzte Walliser Agrarflächen besser gesäubert

Keystone-SDA
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Region Visp,

Das stark mit Quecksilber vom Chemieunternehmen Lonza verschmutzte Landwirtschaftsgebiet in den Walliser Gemeinden Visp und Raron wird besser gesäubert als bisher geplant. Alle Flächen mit einer Belastung von über 7 Milligramm Quecksilber pro Kilo Erde werden saniert.

Agrar
Landwirt auf einem Feld. (Symbolbild) - AFP

Eigentlich müssten gemäss den gesetzlichen Vorschriften erst Flächen mit einer Belastung von 20 Milligramm Quecksilber pro Kilogramm Boden aufwärts gesäubert werden.

Bis zu diesem Grenzwert ist der Konsum von lokalen Nahrungsmitteln, Fleisch- und Milchprodukten ist für die menschliche Gesundheit unkritisch.

Eine vom Kanton in Auftrag gegebenen Studie kam jedoch zum Schluss, dass bei über 8,5 Milligramm Quecksilber pro Kilo Boden ein erhöhtes Risiko für die Futtermittelproduktion besteht. Dies hätte gesetzliche Nutzungseinschränkungen für solche Flächen zur Folge. Deshalb haben der Kanton und die Lonza das Sanierungsziel höher angesetzt, wie sie am Montag mitteilten.

Dass die Behörden und das Unternehmen bei der Sanierung nun weiter gehen, freut Umweltverbände. Die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) und der WWF Oberwallis begrüssen diesen Entscheid, wie sie in einem Communiqué mitteilten. Nach ihrer Ansicht wäre bei einer Belastung mit 20 Milligramm Quecksilber pro Kilogramm Boden zu viel Gift im Boden verblieben. Dies hätten sie nicht akzeptiert.

In den nächsten Monat wird die Sanierung der Landwirtschaftsflächen in dieser Region vorbereitet. Nach Beendigung der Sanierungsmassnahmen können sämtliche Nutzungsverbote und -einschränkungen aufgehoben werden. Die Kosten für die Sanierungen in der Landwirtschaftszone werden wie im Siedlungsgebiet grösstenteils von Lonza getragen.

Untersuchungen hatten im Jahr 2011 gezeigt, dass verschiedene Böden in der Region zwischen Visp und Raron mit Quecksilber belastet sind. Der Untergrund stammte aus Material aus dem Grossgrundkanal, in den das Lonza-Werk zwischen 1930 und 1970 ihre Abwässer abgeleitet hatte.

Die Schadstoffe sammelten sich im Schlamm und in den Sedimenten des Kanals an. Die Einleitung des verschmutzten Wassers entsprach den damaligen gesetzlichen Bestimmungen.

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