Wie die Gemeinde Berneck berichtet, rechnet die Baukommission mit teuerungsbedingten Mehrkosten von rund 600'000 Franken für die Erweiterung Schulhaus Stäpfli.
Bauarbeiten
Ein Schutzhelm eines Bauarbeiters. (Symbolbild) - pixabay
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Der knappe Bauterminplan lässt sich nicht einhalten, weshalb die Baukommission den Baubezug auf Herbst 2022 verschieben musste. Die Baukommission informierte den Gemeinderat am 8. Februar 2022 zudem über teuerungsbedingte Mehrkosten von rund 600'000 Franken und weitere Mehrkosten für Unvorhergesehenes von 300'000 Franken.

Die Gesamtkosten (inklusive Projektierungskredit von 400'000 Franken) für die Erweiterung belaufen sich auf rund 10,565 Millionen Franken. In den letzten Wochen zeichnete sich ab, dass die leichte Bauverzögerung nicht mehr aufgeholt werden kann.

Die Baukommission entschied deshalb, dass das Schulhaus Stäpfli in der letzten Woche vor den Herbstferien bezogen werden soll. Damit können die bald beginnenden Innenausbauarbeiten im ursprünglich vorgesehenen Zeitrahmen ausgeführt werden.

Grosse Unterschiede zwischen Kostenvoranschlag und Arbeitsvergabe

Der bewilligte Baukredit von 8,9 Millionen Franken basierte auf einem Kostenvoranschlag (+/- 10 Prozent) von April 2019. Seither ist der Teuerungsindex von 98,2 Prozent um 6,3 Prozent auf 104,5 Prozent gestiegen.

Diese seit 30 Jahren einmalige Steigerung zeigte sich auch bei den Arbeitsausschreibungen in verschiedenen Arbeitsgattungen. Grosse Unterschiede zwischen Kostenvoranschlag und Arbeitsvergabe waren insbesondere bei den Baumeisterarbeiten (KV 1,34 Millionen Franken, Vergabe 1,476 Millionen Franken), den Schreinerarbeiten (KV 320'000 Franken, Vergabe 518'000 Franken) und der Meteorleitung/Retention (KV 130'000 Franken, Vergabe 277'000 Franken)zu verzeichnen.

Insgesamt rechnet die Baukommission mit teuerungsbedingten Mehrkosten von rund 600'000 Franken.

Zusätzliche Mehrkosten

Zum Baukredit von 8,9 Millionen Franken hatte der Schulrat als Ergebnis einer Einspracheverhandlung die Erstellung einer Lärmschutzwand (90'000 Franken) genehmigt. Der Gemeinderat sprach im 2021 zusätzliche Kredite für eine vom Kanton vorgeschriebene Fluchttreppe (95'000 Franken) sowie unvorhersehbare Mehrkosten bei der Anpassung zum Altbau (200'000 Franken).

Zusätzliche Mehrkosten fielen bei den Vorbereitungsarbeiten (65'000 Franken), beim Gebäude (185'000 Franken) und den Betriebseinrichtungen (50'000 Franken) an. Schliesslich führt auch der spätere Bezug zu Mehrkosten (30'000 Franken).

Dank Projektanpassungen wurden Kosten reduziert

Der Gemeinderat nahm am 8. Februar 2022 vom Bericht der Baukommission und den weiteren Mehrkosten Kenntnis. Er kam zum Schluss, dass die Mehrkosten während der Bauarbeiten jeweils zu einem Zeitpunkt bekannt wurden, als kein grösserer Ermessensspielraum mehr vorhanden war, sodass die Mehrkosten als gebunden zu qualifizieren sind.

Mit verschiedenen Projektanpassungen wurden Kosten reduziert. Der Gemeinderat hat die Geschäftsprüfungskommission umgehend informiert und ihr den Sachverhalt am 17. Februar 2022 dargelegt. Zudem wies er die Baukommission an, ihm künftig über dem Kostenvoranschlag liegende Arbeitsvergaben vorzulegen.

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