Neugestaltung des St. Galler Marktplatzes wird konkret

2011 und 2015 hatten die städtischen Stimmberechtigten Projekte für eine Neugestaltung von Marktplatz und Bohl abgelehnt. Erst der dritte Anlauf wurde schliesslich im September 2020 nach einem breit abgestützten Mitwirkungsverfahren gutgeheissen.

Inhalt der Vorlage waren damals aber nur der Kostenrahmen von 27,7 Millionen Franken sowie eine Aufzählung der geplanten Vorhaben. Wie die Neugestaltung konkret aussehen wird, stellte der Stadtrat nun am Donnerstag vor. Die Bevölkerung kann sich dazu erneut äussern. Dafür wird eine Online-Mitwirkungsplattform eingerichtet. Anfang 2024 beginnen dann die zwei Jahre dauernden Bauarbeiten.

Eines der Probleme bei der Ausarbeitung war ein Bauwerk, das den Marktplatz wohl dominieren würde - sollte es gebaut werden: Auf dem angrenzenden Blumenmarkt ist die neue Bibliothek von Stadt und Kanton St. Gallen vorgesehen. Über das 137 Millionen teure Projekt entscheidet der St. Galler Kantonsrat 2023. Danach bräuchte es auch noch eine Volksabstimmung, die 2024 stattfinden könnte.

Das Grossprojekt wirkte sich etwa auf die Gestaltung des geplanten Marktpavillons aus, der nun aus zwei Häusern bestehe, «die mittig, aber schräg auf dem Markplatz zu stehen kommen», wie es in der Mitteilung heisst. Damit sei der Pavillon von allen Seiten gleich nutzbar und zugänglich. Darum herum sollen sich die Stände von Wochen- und Bauernmarkt gruppieren.

Zu den weiteren Elementen der Platzgestaltung gehören drei Brunnen. In der Marktgasse werden zudem an verschiedenen Stellen Wasserdüsen eingebaut, die an Hitzetagen als sogenannter «Cool Spot» wirken.

Weiter gibt es ein neues Verkehrsregime mit einem Fahrverbot für den motorisierten Individualverkehr. Geplant ist weiter die Verlegung der ÖV-Haltestelle vor dem Hecht. Neu sollen Busse und die Züge der Appenzeller Bahnen zwischen Engel- und Metzgergasse anhalten. Die Calatrava-Wartehalle bleibt hingegen bestehen und wird instand gestellt.