Im Kanton St. Gallen soll die Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler auf der Sekundarstufe 1 auf Ende Mai aufgehoben werden. Der Kantonale Lehrerinnen- und Lehrerverband (KLV) kritisiert dies als «verfrüht». Die gleichzeitige Aufweichung der Quarantäneregeln sei «völlig unverständlich».
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Eine Scülerin im Unterricht. (Symbolbild) - Keystone

Das St. Galler Bildungsdepartement hat am Mittwoch bekanntgegeben, dass Schülerinnen und Schüler der St. Galler Real- und Sekundarschulen ab Juni in der Schule keine Masken mehr tragen müssen. Bis Ende Mai 2021 werde die Mehrheit der Lehrpersonen über 50, die sich impfen lassen wollten, mindestens einmal geimpft sein, hiess es unter anderem in der Begründung.

Damit steige allerdings das Risiko, dass nach der geltenden Regelung Klassen in Quarantäne geschickt werden müssten. Um Fernunterricht wenn immer möglich zu vermeiden mache die Regierung von ihrer Kompetenz Gebrauch und erlaube die Fortführung des Präsenzunterrichts auch bei einer positiven Testung von zwei oder mehr Personen einer Klasse.

Für den Kantonalen Lehrerinnen und Lehrerverband (KLV) ist die Aufhebung der Maskenpflicht «ein voreiliger Schritt», wie es in einer Mitteilung auf der Homepage des Verbands heisst. Es sei nicht einzusehen, wieso Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren in öffentlichen Gebäuden, im öffentlichen Verkehr oder in Läden nach wie vor Masken tragen müssten, in der Schule aber nicht. Es seien längst nicht alle Lehrkräfte, die dies wollten, geimpft.

Die Maskenpflicht habe den Lehrerinnen und Lehrern bisher eine gewisse Sicherheit gegeben. Dass nun auf das erhöhte Risiko mit einer Senkung der Hürden für die Quarantäne reagiert werde, «ist aus unserer Sicht völlig unverständlich», so der KLV. Es sei geradezu absurd, dass in allenfalls betroffenen Klassen Lehrkräfte und auch Schülerinnen und Schüler privat in Quarantäne müssten, «sich aber zum Unterricht im Schulhaus einzufinden haben».

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