Entsorgung St.Gallen und der Abwasserverband Morgental haben eine zusätzliche Reinigungsstufe für die Abwasserreinigungsanlagen St.Gallen-Hofen erstellt.
avm - St. Gallen

Medikamentenrückstände, Chemikalien in Textilien, Waschmittel, Kosmetika und Farben, viele dieser Stoffe findet man bei Proben in den Gewässern wieder. Zwar meist in sehr geringen Spuren (Millionstel- bis Milliardstelgramm pro Liter) aber dennoch nachweislich messbar und für die Natur mit teils noch unbekannten, belastenden Auswirkungen.

Aufgrund der tiefen Konzentrationen werden die Spurenstoffe deshalb als Mikroverunreinigungen bezeichnet. Diese entfalten ihre möglichen toxischen Effekte auf Gewässerorganismen meist langfristig, quasi schleichend, so dass es anspruchsvoll ist, den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung detailliert aufzuzeigen.

 Mit einer vierten Reinigungsstufe muss nachgerüstet werden

Rückstände von organischen Chemikalien werden in den zentralen Abwasserreinigungsanlagen nicht oder nur teilweise entfernt und gelangen mit dem gereinigten Abwasser in die Gewässer, wo sie sich nachteilig auf Wasserlebewesen und Trinkwasserressourcen auswirken. Um die Belastung durch solche Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser zu reduzieren, müssen ausgewählte Kläranlagen bis ins Jahr 2036 mit einer vierten Reinigungsstufe nachgerüstet werden.

Sowohl die ARA St.Gallen-Hofen als auch die ARA Steinach-Morgental mussten gemäss der im Jahr 2014 revidierten neuen Gewässerschutzgesetzgebung eine dementsprechende, zusätzliche Reinigungsstufe bauen. Aufgrund der bereits gebauten Druckleitung wurde eine gemeinsame Anlage erstellt. Diese kann kostengünstiger und effizienter betrieben werden als zwei separate Eliminationsstufen.

 Erste gemeinsame Anlage in der Schweiz

Schweizweit einzigartig ist die Kombination der beiden Abwasserreinigungsanlagen St.Gallen-Hofen und Steinach-Morgental zur Elimination der Mikroverunreinigungen. Nachdem 2014 die Ableitung Hofen-Morgental nach Steinach eingeweiht wurde und die neue Seeleitung in Betrieb ging ist es erstmals möglich, die Elimination von Mikroverunreinigungen in nur einer Verfahrensstufe für zwei ARA auszuführen.

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