Der Kanton Schwyz ist mit zwei Pilzkontrollstellen relativ dünn besetzt. Das reicht zwar aus, ist aber nicht unbedingt optimal.
Pilzkontrolle
Bei der Pilzkontrolle wird ganz genau ins Körbchen geschaut. - Gemeinde Zollikon
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Der September gilt schweizweit als der erste Monat der Hauptpilzsaison. Gerade im Herbst, wenn die Wahrscheinlichkeit, Pilze zu finden, am höchsten ist, zieht es Pilzliebhaber wieder in die Wälder. Damit beginnt auch für die Pilzkontrolleure im Kanton Schwyz die Hochsaison.

Wer seine Pilze kontrollieren lassen will, muss nach dem Sammeln unter Umständen aber noch eine weite Strecke zurücklegen. Im Kanton Schwyz gibt es nämlich nur zwei Kontrollstellen. Eine in Küssnacht am Rigi und eine in Willerzell bei Einsiedeln. Wenig, würde der Laie sagen.

Keine Kontrollstellen-Pflicht

Diesen Gedanken relativiert Pilzkontrolleur Markus Schwery. «Zwei Kontrollstellen tönen zwar nach wenig», sagt er, «allerdings gibt es auch Kantone ohne oder mit nur einer Kontrollstelle.» Ein Beispiel ist Zug, wo der Kanton eine zentrale Pilzkontrollstelle betreibt. «Aufgrund der Grösse des Kantons ist dies aber auch ausreichend», sagt Schwery.

Pilzkontrolle: Essbar oder giftig?
Sind die Pilze essbar oder giftig? - Gemeinde Bottmingen

Anders sieht der Experte die Lage im Kanton Schwyz. «Zwei Kontrollstellen sind zwar besser als gar keine, aber es gibt sicher Pilzler, die eine weitere Kontrollstelle befürworten würden». Gerade weil der Kanton grösser und verzweigter ist, würde eine weitere Kontrollstelle auch für Schwery Sinn machen.

Dass es überhaupt so wenige Kontrollstellen gibt, liegt an den Vorgaben des Lebensmittelgesetzes. 1992 wurden die Gemeinden von der Pflicht, eine Kontrollstelle zu führen, entbunden. «Wenn es nicht verpflichtend ist, verzichten viele Gemeinden auf den Aufwand, eine Kontrollstelle zu führen. Schliesslich können sie damit auch Geld sparen.»

Kontrollen bleiben wichtig

Dabei sind die Kontrollen, trotz vieler erfahrener Pilzsammler im Kanton Schwyz, für den Experten immer noch sehr wichtig. «Es gibt immer wieder Anfänger, welche die Pilze, die sie sammeln, nicht kennen», sagt er. Daher sei eine Kontrolle unverzichtbar, denn giftige Pilze, wie beispielsweise der Weisse Knollenblätterpilz, können beim Verzehr zum Tod führen.

Pilze
Ein Körbchen voller essbarer Pilze. - Keystone

Daher versteht Schwery nicht, warum das aktuelle Lebensmittelgesetz den Gemeinden die Pflicht einer Kontrollstelle abgenommen hat. «Wenn ich durch eine Kontrolle einem Menschen im besten Fall das Leben rette, ist die Kontrollstelle damit schon wieder finanziert.» Denn durch die Kontrollen würden die Behandlungskosten im Falle einer Vergiftung gar nicht erst anfallen, was wiederum Geld sparen würde.

Pilzsaison mässig gestartet

Ganz ungeachtet von den Kontrollen stellt der Kontrolleur einen mässigen Start in den Pilzherbst fest. «Momentan gibt es im Vergleich zu anderen Saisons wenig Pilze», sagt er. Woran es liegt, kann der erfahrene Pilzsammler allerdings nicht sagen. «Eigentlich hatten wir einen guten Sommer mit viel Wärme und Feuchtigkeit, was das Wachstum der Pilze grundsätzlich fördert», so Schwery.

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