Feuerwehr Oberwynental – für 17'000 Einwohner im Einsatz
Die Feuerwehr Oberwynental erntet viel Respekt und Vertrauen. Dennoch bekam Kommandant Reto Eichenberger beim Einsatz auch schon ein blaues Auge ab.

Nau.ch: Reto Eichenberger, seit wann sind Sie für die Feuerwehr im Einsatz und wie lange Kommandant bei der FW Oberwynental?
Reto Eichenberger: Seit 1993 leiste ich Feuerwehrdienst; zum Kommandanten wurde ich per 1. Januar 2014 gewählt.
Nau.ch: Für welche Gemeinden ist die FW Oberwynental, mit je einem Magazin in Reinach und Menziken, im Einsatz und wie viele Angehörige der Feuerwehr zählen Sie?
Die Feuerwehr Oberwynental ist am 1. April 2014 durch die Fusion der beiden Feuerwehren Menziken-Burg-Pfeffikon und Reinach-Leimbach entstanden. Diese fünf Gemeinden mit ihren über 17'000 Einwohnern gehören nach wie vor zu unserem Einsatzgebiet. Bei zusätzlichen elf Gemeinden sind wir für Stützpunktaufgaben zuständig.

Unser Korps besteht aus 118 motivierten Feuerwehrangehörigen – 91 Männer und 27 Frauen.
Nau.ch: Ist die Rekrutierung von Nachwuchs ein schwieriges Thema oder finden sich gut junge Feuerwehrleute?
Wir benötigen jedes Jahr ca. zwölf neue Kolleginnen und Kollegen, um den Bestand halten zu können. Glücklicherweise hatten wir damit noch nie Probleme.

Nau.ch: Wie viele Einsätze hatten Sie bis Ende April zu verzeichnen und was sind in der Regel die meisten Ausrückgründe?
Die Anzahl von 22 Einsätzen ist im Vergleich mit den Vorjahren unterdurchschnittlich. Was sich aber etwa in der Waage hält, ist der Anteil von Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen von ca. 30 %. Die Mehrheit der weiteren Einsätze im ersten Quartal waren Alarmierungen zu Brandereignissen. Die Sturmwinde Anfang Jahr haben bei uns nicht zu vielen Einsätzen geführt.
Nau.ch: Bestimmt gibt es ärgerliche Momente bei Einsätzen, z. B. Verhalten von Automobilisten. Welche Situationen/Vorkommnisse sorgen bei Ihnen für Kopfschütteln?
Die Kolleginnen und Kollegen unserer Verkehrsgruppe sind nicht zu beneiden. Es gibt immer wieder Automobilisten, die nicht begreifen wollen, dass durch einen Einsatz gesperrte Strassen und Umleitungen auch für sie gelten.

Nau.ch: Wie sieht es mit dem Respekt der Bevölkerung gegenüber der Arbeit der Feuerwehr aus? Können Sie ein positives oder negatives Erlebnis nennen?
Die Feuerwehr liegt bei Umfragen zum Vertrauen und Respekt immer wieder in den Spitzenrängen. Das stellen wir auch selber fest, z. B. wenn wir für Übungen Privatpersonen und Firmen um Zugang zu ihren Gebäuden anfragen.
In meinen mehr als 27 Jahren Feuerwehrerfahrung habe ich bei Einsätzen erst einmal erlebt, dass sich ein Betroffener nicht kooperativ verhalten hat. Vor einigen Jahren wurde mir bei einem Brand von einem unter Alkoholeinfluss stehenden Anwohner ein blaues Auge verpasst.

Nau.ch: Was möchten Sie der Bevölkerung an dieser Stelle noch mit auf den Weg geben?
Jetzt ist wieder die Zeit zum Grillieren. Es kommt häufig vor, dass vermeintlich kalte Asche einen Brand verursacht. Deshalb Asche erst nach mindestens 48 Stunden in einen Behälter schütten – am besten in einen Metalleimer.