Erotikbetrieb in Reinach AG 60 Meter neben Schule geplant
In Reinach (AG) soll neben einer Schule ein Erotiketablissement einziehen. Die Behörden sehen darin allerdings kein Problem.

Das Wichtigste in Kürze
- In Reinach AG soll ein Wohnhaus in ein Erotikgewerbe umgewandelt werden.
- Geplant sind sechs Zimmer für selbstständig arbeitende Frauen.
- Das Gebäude befindet sich in der Nähe des Schulhauses Güggel.
- Die Gemeinde und die Schulleitung sehen keine Beeinträchtigung für den Schulbetrieb.
Dieses Baugesuch hat Brisanz: Das Haus an der Winkelstrasse 1A in Reinach (AG) soll in ein Erotikgewerbe umgenutzt werden – inklusive sechs Zimmer für selbstständig arbeitende Frauen.
Die sogenannte «Bewirtschafterin» würde in einer separaten Wohnung im Anbau wohnen.
Das Gesuch liegt laut «Aargauer Zeitung» bei der Gemeinde auf – sie muss grünes Licht geben.
Die Liegenschaft befindet sich an der Hauptstrasse, gut 60 Meter Luftlinie vom Schulhaus Güggel entfernt. Dazwischen stehen zwei Gebäude und eine Gemeindestrasse.
«Keine Beeinträchtigung für die Schule»
Trotzdem gibt sich der Gemeinderat unbeeindruckt: «Wir sehen keine Beeinträchtigung für die Primarschule», heisst es in einer gemeinsamen Stellungnahme vom Gemeinderat und Schulleitung.
Gesamtschulleiter Pius Flury gibt sich gelassen: «Wir haben im Grundsatz keine Bedenken. Es wird keine Emissionen geben und keine Gefährdung der Kinder.»
Was ihn eher beschäftigt, sind mögliche Reaktionen der Eltern.
Dass das Thema bei den Kindern überhaupt ankommt, hält er für unwahrscheinlich. Nur wenige Schüler hätten ihren Schulweg direkt an der Winkelstrasse. «Wenn Fragen auftauchen, begegnen wir ihnen offen und mit guten Erklärungen.»
Kein Einzelfall in der Umgebung
Bereits heute befindet sich in Reinach AG ein ähnlicher Betrieb in unmittelbarer Nähe – bislang ohne Zwischenfälle. Direkt neben dem geplanten Erotikbetrieb liegt auch der Königreichsaal der Zeugen Jehovas, seit 1951 an der Winkelstrasse ansässig.
Entscheid nach dem 18. August
Das Baugesuch liegt bis am 18. August öffentlich auf. Die Gemeinde rechnet mit Einwendungen.
Trotzdem: Die Verwaltung bleibt ruhig – und entscheidet nach Ablauf der Frist.