Wie die Gemeinde Hölstein angibt, will sich der Kanton Basel-Landschaft neben Laufen mit einem zweiten Aufnahmezentrum auf zusätzliche Flüchtlinge vorbereiten.
Ukraine Krieg
Zwei Frauen, die vor dem Ukraine-Krieg geflüchtet sind, am Zürcher Hauptbahnhof. - keystone
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Ein erster grosser Ansturm von Ukraine-Flüchtlingen im Frühjahr dieses Jahres flachte im Sommer etwas ab.

Dennoch läuft im Flüchtlingsbereich aktuell sehr viel. Die nationale und kantonale Lage per Ende August 2022 hat gezeigt, dass weiterhin zwischen 100 und 200 Personen pro Tag in der Schweiz um Schutzstatus S ersuchen.

Die Flüchtlinge kommen hauptsächlich, aber nicht nur aus der Ukraine. Auch aus anderen Ländern steigen die Zahlen wieder an.

Aktuell wird der höchste Stand der Asylgesuche seit 2016 verzeichnet.

Anstieg von Schutzsuchenden erwartet

Die Kapazitäten in den Bundesasylzentren sind stark ausgelastet. Schutzsuchende werden wieder schneller in die Kantone verteilt.

Ab Oktober wird aufgrund von Versorgungsengpässen in der Ukraine ein rascher Anstieg von Flüchtenden erwartet.

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) rechnet im Monat mit über 10'000 Anträgen für den Schutzstatus S.

Aktuelle Abweichungen anderer Kantone zur Soll-Asylquote gegenüber dem Kanton Basel-Landschaft werden somit bald ausgeglichen.

Leuenberg als Standort

Die Gemeinde Hölstein hatte im September wenige Personen unter der aktuell gültigen Aufnahmequote von 2,6 Prozent registriert.

Bereits vor ein paar Monaten hat es erste Überlegungen von Seite des Kantons gegeben, dass der Leuenberg als Standort für ein Erstaufnahmezentrum genutzt werden könnte.

Nun sind die Verhandlungen zwischen dem Leuenberg und dem Kanton konkreter geworden.

Eine Einigung zeichnet sich ab. Aktuell dient im Kanton Basel-Landschaft das ehemalige Kantonsspital Laufen als grösstes Erstaufnahmezentrum.

Erstaufnahmezentrum für Flüchtende

Der Kanton rechnet in den kommenden Monaten mit circa 1000 Personen, welche im Kanton Basel-Landschaft neu Asyl beantragen.

Das Erstaufnahmezentrum in Laufen wird über das Winterhalbjahr somit nicht ausreichend Plätze bieten können, daher klärt der Kanton weitere Möglichkeiten ab.

In einem Erstaufnahmezentrum verbleiben die Flüchtenden im Normalfall nicht länger als zwei bis vier Wochen.

Im Anschluss erfolgt eine Verteilung auf die Gemeinden. Aufgrund dieser kurzen Aufenthaltsdauer erfolgt zu diesem Zeitpunkt auch noch keine Einschulung.

Flüchtende werden dann Gemeinden zugewiesen

Diese erfolgt erst, wenn die Flüchtenden fix einer Gemeinde zugewiesen wurden.

Im kantonalen Erstaufnahmezentrum wird eine 24-Stunden-Betreuung sichergestellt.

Die Nutzung des Standorts Leuenbergs ist befristet. Die aktuellen Betreiber haben dem Kanton eine Nutzung bis Sommer 2023 in Aussicht gestellt.

Der Leuenberg bietet Platz für etwa 120 bis 150 Personen. Der Standort ist attraktiv, weil viele Zimmer bereits eingerichtet und bei Bedarf rasch bezugsbereit sind.

Standort ist für Familien geeignet

Mehrheitlich würden ukrainische Flüchtlinge untergebracht. Der Standort ist vor allem für Kinder, Jugendliche und Familien geeignet.

Es ist aber naheliegend, dass bei Bedarf auch Flüchtende aus anderen Ländern auf dem Leuenberg Platz erhalten würden.

Bei Vertragsabschluss und Unterbringung auf dem Leuenberg wird dies bei der Aufnahmequote mitberücksichtigt, und Hölstein werden von Seiten Kanton bis mindestens Ende 2023 keine weiteren Flüchtlinge zugewiesen.

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