Gemeinde Davos feiert das Doppeljubiläum von Thomas Mann

Vor genau 100 Jahren wurde Thomas Manns Roman «Der Zauberberg» veröffentlicht. Im kommenden Jahr würde der Nobelpreisträger zudem seinen 150. Geburtstag feiern.

Die Kulturfachstelle der Gemeinde Davos koordiniert in den nächsten Monaten (Stand 8. Februar 2024) ein vielfältiges und spannendes Festprogramm zum Doppeljubiläum.

Thomas Mann kam 1912 zum ersten Mal nach Davos, um seine an Tuberkulose erkrankte Frau Katja zu besuchen.

So erlebte Mann den Kurbetrieb aus nächster Nähe und liess sich von Davos und seiner Atmosphäre zum Jahrhundertroman «Der Zauberberg» inspirieren.

Publiziert wurde das Buch vor genau 100 Jahren im Herbst 1924.

Die Kulturfachstelle der Gemeinde Davos nimmt das Jubiläum zum Anlass, auf das Meisterwerk zurückzublicken und es unter vielfältigen Sichtweisen neu zu beleuchten.

Dazu koordiniert sie ein breites und vielfältiges Kulturprogramm mit verschiedenen Veranstaltungsorten.

Ende Februar 2024 beleuchtet der Literaturwissenschaftler Thomas Sparr im Kulturplatz den Entstehungsort Davos und zeigt, welche Wirkung der Roman weltweit auslöste.

Im April 2024 organisiert das Kirchner Museum einen Dialog zwischen Thomas Mann und den Kunstwerken von Ernst Ludwig Kirchner.

Im Juni 2024 erzählt die Schauspielerin Meike Rötzer das Mammutwerk «Zauberberg» auf spielerische und amüsante Weise – 1000 Seiten in 100 Minuten – als szenische Lesung im Kulturplatz.

Das Heimatmuseum, das Medizinmuseum und weitere Ortsmuseen befassen sich mit dem Davoser Alltag zur Zeit des «Zauberberg» und zeigen, wie die Einheimischen die Sanatoriumszeit erlebt haben.

Im Sommer 2024 lädt das Waldhotel zu einem ganz besonderen Abendessen.

Zwischen den Gängen tauchen die Gäste dank Virtual Reality in die Welt der «Zauberberg»-Figuren und versetzten sich in die Rolle Thomas Manns.

Im August 2024 trifft sich das internationale «Who is who» der Thomas-Mann-Forschung an den Thomas-Mann-Tagen und tauscht sich bei Vorträgen, Diskussionen und Lesungen über die aktuelle Bedeutung des Meisterwerks aus.

Zu einem einzigartigen Gipfeltreffen kommt es im Kulturplatz. Die polnische Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk liest aus ihrem Roman «Empusion».

Das Buch gilt als feministischer Gegenentwurf zu Thomas Manns «Zauberberg».

Auch in ihrem Werk erlebt ein junger Ingenieurstudent beim Kuraufenthalt in den Bergen eine besondere Entwicklung.

Auch vor und nach Thomas Mann haben sich viele Schriftsteller und Filmemacher von Davos inspirieren lassen.

Das Alpine Literatur- und Filmfestival feiert dieses Vermächtnis mit Lesungen, Filmvorführungen, einem Seminar zu biografischem Schreiben und dem erstmalig vergebenem «Zauberberg Short Story Award».

Zudem wird am Festival gleich ein neues Literaturinstitut in Davos gegründet. Der Literaturwissenschaftler Simon Pare hat sich eine ganz besondere Aufgabe vorgenommen.

Er arbeitet an einer neuen Übersetzung des«Zauberberg».

Zum Abschluss des Jubiläumsjahres 2024 erzählt der Brite im Kulturplatz von den Herausforderungen, die es bei einem solchen Mammutwerk zu bewältigen gilt.

Nach diesen vielfältigen Veranstaltungen geht es im kommenden Jahr mit dem gleichen Elan weiter.

Zum 150. Geburtstag von Thomas Mann sind diverse Street Performances angedacht. Zudem ist auf der Schatzalp ein aussergewöhnlicher Literaturevent in Planung.

Bei einer 24-stündigen Dauerlesung soll der gesamte «Zauberberg» an einem Stück vorgelesen werden.

Das genaue Programm steht noch unter Finanzierungsvorbehalt und zu einem späteren Zeitpunkt detailliert vorgestellt.