Wie die Gemeinde Gams berichtet, können am Pflanzentag Neophyten gegen einheimische Sträucher getauscht werden. Der Aktionstag findet am 30. Oktober 2021 statt.
Pollen-bedeckte Biene. (Symbolbild)
Pollen-bedeckte Biene. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/DPA/FRANK RUMPENHORST
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Am Werdenberger Pflanzentag können Neophyten gegen einheimische Sträucher eingetauscht werden. Der Aktionstag der Werdenberger Gemeinden findet am 30. Oktober 2021 statt.

Nach einem verregneten Mai explodierten im Juni in den Gärten förmlich die Farben. Überall blüht es, und Insekten sind auf der Suche nach Nektar. Was für das menschliche Auge attraktiv ist, kann im Falle von Gartenpflanzen manchmal aber für die Natur wenig Gewinn oder gar Schaden bedeuten.

Kaum Nahrung für den Insektennachwuchs

So sind gefüllte Blüten aus Sicht von bestäubenden Schmetterlingen und Wildbienen wertlos. Auch bieten die meisten fremdländischen Gartenpflanzen kaum Nahrung für den Insektennachwuchs. Dazu kommt, dass einige wenige dieser Gäste einen unbändigen Ausbreitungstrieb aufgrund mangelnder Fressfeinde haben.

Sommerflieder, Kirschlorbeer und Essigbaum gehören dazu: In vielen Gärten blühen diese nicht einheimischen Pflanzen. Hübsch anzusehen sind sie allemal. Sicher ist aber auch, dass alle drei als invasive Pflanzen unsere Natur bedrohen. Denn diese Arten machen vor Gartenzäunen nicht Halt – sie wildern aus und bilden oft grosse Flächen, auf denen nichts anderes mehr gedeihen kann.

Pflanzen austauschen

Um diese Pflanzen einzudämmen, organisieren die Gemeinden Wartau, Sevelen, Grabs, Gams sowie Sennwald und die Stadt Buchs am Pflanzentag 2021 eine Tauschaktion. Dabei können invasive, also sich übermässig ausbreitende, Neophyten gegen einheimische Sträucher eingetauscht werden.

Aus einer zusammen mit Fachleuten erstellten Liste können nach eigenem Gusto, Bodenbeschaffenheit und Lichtverhältnissen des eigenen Gartens geeignete einheimische Sträucher ausgewählt und bestellt werden. Wer keine Neophyten im Garten hat, kann dennoch profitieren, da die einheimischen Pflanzen im Rahmen dieser Aktion auch kostengünstig bezogen werden können.

Artenvielfalt fördern

Am 30. Oktober 2021 können Einwohner der Werdenberger Gemeinden erstmals eine Auswahl von Neophyten gegen einheimische Sträucher tauschen. Dabei erhält man nach Vorbestellung für jeden Sommerflieder, Kirschlorbeer oder Essigbaum aus dem eigenen Garten (wenn möglich mit Wurzeln) einen wertvollen einheimischen Ersatz.

Die invasiven Neophyten müssen in der Kehrichtverbrennung entsorgt werden, um ihre Verbreitung über den Kompost zu verhindern; diese Kosten werden von den Gemeinden übernommen. Neophyten sind in einem geschlossenen Plastiksack während den Öffnungszeiten der Multisammelstelle «Karmaad 25» (Mittwoch, 17 bis 19 Uhr und Samstag, 10 bis 12 Uhr) mitzubringen.

Mit der Wahl einheimischer Pflanzen für Garten oder Balkon können alle die Artenvielfalt fördern. Jede Wildpflanze bietet Nahrung für bestimmte Tierarten und lockt diese an. Mit anderen Worten: Je mehr verschiedene einheimische Pflanzen im Garten gedeihen, desto grösser ist auch die Vielfalt an Tieren.

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