In der Stadt Bern hat die Polizei am Samstag Mahnwachen oder Kundgebungsversuche von Lockdown-Gegnern konsequent unterbunden. Sowohl beim Bundesplatz als auch auf der Allmend wies die Polizei alle Leute weg, welche sich versammeln wollten.
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Die Polizei geht auf dem Bundesplatz gegen Demonstrierende vor. (Archivbild) - Nau.ch

Wer der Aufforderung der Polizei nicht nachkam, die Örtlichkeiten zu verlassen, wurde angezeigt. Wie der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause am Nachmittag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekanntgab, müssen etwa hundert Personen mit einer Anzeige rechnen.

In der Umgebung des Bundesplatzes hielten sich Anfang Nachmittag schätzungsweise 200 bis 300 Gegner der Corona-Schutzmassnahmen auf. Den Platz hatte die Polizei kurz nach Ende des samstäglichen Wochenmarkts mit Gittern abgesperrt und kontrollierte ihn in der Folge mit einem grösseren Aufgebot. Der Platz war also nicht zugänglich.

Ein paar wenige mutmasslich Kundgebungswillige trug die Polizei in der Umgebung des Bundesplatzes zur Personenkontrolle weg; die meisten folgten den Polizisten aber normal.

Auch zur Berner Allmend fuhren schätzungsweise etwa 50 mutmassliche Lockdown-Gegner. Dort erwartete sie ebenfalls ein grösseres Polizeiaufgebot. Ein bekannter Lockdown-Gegner hatte im Verlauf der Woche bekanntgegeben, er verlege seine Mahnwache vom Bundesplatz auf die Allmend.

Bei der Tramhaltestelle Gusianplatz kesselte die Polizei etwa zwanzig Personen ein, nachdem diese der Aufforderung nicht nachgekommen waren, die Örtlichkeiten zu verlassen. Per Lautsprecher hatte die Polizei vorher die Leute aufgerufen, den Platz vor den Berner Expo-Hallen zu verlassen.

Es handle sich um eine unbewilligte Demonstration. Wer sich nicht entferne, dem drohe eine Anzeige wegen Ungehorsams gegen amtliche Verfügungen. Die eingekesselten Personen mussten ihre Personalien angeben.

Etwas später stoppte die Polizei auf der Kornhausbrücke Personen, welche ihren Angaben zufolge vom Guisanplatz in die Innenstadt zogen. Wegen dieser Personenkontrollen kam es zu Unterbrüchen auf der Tramline 9.

Die Berner Stadtregierung hatte im Verlauf der Woche die Gegner der Corona-Schutzmassnahmen aufgefordert, auf Aktionen zu verzichten. Das vom Bund angeordnete Versammlungsverbot gelte weiterhin.

Berns Sicherheitsdirektor Nause sagte im Verlauf des Nachmittags, er sei unter dem Strich zufrieden mit dem Polizei-Einsatz. Die Polizei sei nach dem Grundsatz der Verhältnismässigkeit vorgegangen und habe ihren Auftrag erfüllt.

Teilweise erbost reagierten von der Polizei weggewiesene oder kontrollierte Personen. Bald dürfe man nicht mehr reden, sagte eine Frau. Die Bundesverfassung garantiere die Versammlungsfreiheit, ein anderer.

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