Kanton Bern: Tausende Mahnungen verspätet verschickt!
Aufgrund der neuen SAP-Software entsteht beim Busseninkasso in Bern ein erheblicher Mehraufwand. Die Folgen? Mahnungen werden verzögert verschickt.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine neue IT-Lösung sorgt beim Busseninkasso der Berner Justiz für Frust.
- Beim Versand von Mahnungen kommt es zu erheblichen Verzögerungen.
- Die Justizleitung warnt vor gravierenden finanziellen Folgen und einem Reputationsschaden.
Säumige Zahlerinnen und Zahler erhalten im Kanton Bern derzeit längere Schonfristen. Zumindest, wenn es um Bussen in Form von Strafbefehlen geht. So treffen Mahnungen deutlich später als üblich bei den Adressaten ein.
Dies sehr zum Ärger der Kantonsverwaltung. Die Ursache liegt in der aufwendigen Umstellung des Rechnungswesens auf SAP, die im Kanton seit Anfang 2023 läuft. Durch den Ersatz des veralteten Systems sollen laut Regierungsrat jährlich fast zehn Millionen Franken an Betriebs- und Wartungskosten eingespart werden. Darüber berichtet die «Berner Zeitung».
Die neue IT-Lösung sorgt derzeit für erheblichen Frust bei der Berner Justiz. Es gibt einen Rückstand von einem bis zwei Monaten beim Versand von Mahnungen. Dies liegt daran, dass seit der Umstellung viele Aufgaben manuell durchgeführt werden müssen, die zuvor automatisiert waren.
Trotz Frustrationen keine Kündigungen
Ein Beispiel dafür ist die Zuordnung von Zahlungen zu den entsprechenden Rechnungen. Für die Mitarbeitenden im kantonalen Busseninkasso bedeutet dies einen enormen Mehraufwand, da jährlich etwa 80'000 Rechnungen verschickt werden.
Trotz des Frustrationsniveaus in der Abteilung Busseninkasso gab es bisher keine Kündigungen. Die Justizleitung hat die Finanzdirektion eingeschaltet, da sie die anhaltende Überlastung nicht mehr verantworten konnte. Das Personal wurde infolgedessen vorübergehend aufgestockt.