Regierungsrat will BPG an United Waterways verkaufen
Die Basler Personenschifffahrt AG soll ab 2026 von der United Waterways AG betrieben werden – ohne Staatsbeiträge, dafür mit zwölfjähriger Betriebsgarantie.

Wie die Stadt Basel berichtet, läuft Ende 2025 die vom Grossen Rat im Juni 2024 beschlossene Finanzierung der Basler Personenschifffahrt Gesellschaft AG (BPG) aus. Dem Regierungsrat liegt nun ein Kaufangebot der Basler United Waterways AG vor, die die BPG vollständig übernehmen und künftig ohne Beiträge des Kantons betreiben will.
Den dafür notwendigen Ratschlag zur Umwidmung der BPG-Aktien vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen hat der Regierungsrat zuhanden des Grossen Rates verabschiedet.
Leistungsvereinbarung läuft Ende 2025 aus
Ende 2025 läuft die aktuelle Leistungsvereinbarung des Kantons mit der Basler Personenschifffahrt AG (BPG) aus. Für die Fortführung der BPG ist daher eine neue Grundlage erforderlich.
In Übereinstimmung mit der dem Grossen Rat im vergangenen Jahr dargelegten Strategie hat die BPG verschiedene Massnahmen eingeleitet, um die Kostensteuerung zu verstärken und die Produktionseffizienz zu erhöhen. Das Ergebnis 2024 zeigt erste positive Wirkungen.
Dennoch bestehen weiterhin erhebliche infrastrukturelle und finanzielle Herausforderungen: Das Geschäft der BPG ist sehr personal- und kapitalintensiv, entsprechend bilden Personalaufwand sowie Unterhalts- und Erneuerungskosten für Flotte und Infrastruktur auch künftig grosse Kostenblöcke.
Um die BPG als kantonales Unternehmen weiterzuführen, müsste der jährliche Betriebsbeitrag für die Jahre 2026 bis 2030 von derzeit 537'000 Franken auf eine Million Franken erhöht werden. Zudem wäre eine Kapitalerhöhung erforderlich.
Übernahmeangebot durch United Waterways AG
Im Herbst 2024 hat der Kanton Basel-Stadt ein Kaufangebot für die BPG vom Basler Unternehmen United Waterways AG erhalten. Dieses will die BPG vom Kanton übernehmen und den Betrieb ab dem 1. Januar 2026 in eigener unternehmerischer Verantwortung ohne staatliche Beiträge sicherstellen.
Der Regierungsrat beabsichtigt, das Kaufangebot anzunehmen. Er beantragt daher dem Grossen Rat, als Voraussetzung für den Verkauf die Aktien der BPG vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen umzuwidmen.
Für den Regierungsrat stellt das Angebot von United Waterways AG eine gute Lösung für die Zukunft der BPG dar: Innerhalb der United Waterways-Gruppe kann das Unternehmen deutlich stabiler weitergeführt werden, als dies in staatlicher Eigentümerschaft möglich wäre.
Basler Personenschifffahrt erhält neue Perspektive
Die BPG ist eine sehr kleine Anbieterin von Freizeitfahrten auf dem Rhein und kann die betrieblichen und finanziellen Risiken allein nicht bewältigen. Die bestehende Infrastruktur und die nur begrenzt erreichbaren Skaleneffekte lassen kaum Spielraum, den Betrieb noch effizienter und kostengünstiger zu gestalten.
Durch die Integration in die United Waterways-Gruppe erhält die BPG einen sicheren Rahmen und kann die Personenschifffahrt in Basel mit einem breit zugänglichen Fahrtenangebot langfristig fortführen.
Sofern der Grosse Rat zustimmt, ist der Abschluss eines Kaufvertrags mit United Waterways und deren Tochtergesellschaft Floating Venues AG vorgesehen. Kaufgegenstand sind die Aktien der BPG und damit sämtliches Eigentum der Gesellschaft, insbesondere auch die Fahrgastschiffe.
Der Verkaufspreis beträgt 250‘000 Franken. United Waterways will den Angebotsmix der BPG mit regelmässigen Rund- und Kursfahrten, Event- und Charterfahrten beibehalten und das Fahrtenangebot zusätzlich ausweiten.
Betriebsgarantie für zwölf Jahre
Der Kaufvertrag sieht eine Betriebsgarantie für die BPG über einen Zeitraum von zwölf Jahren vor. Der Kanton erhält dabei Möglichkeiten, eine einseitige Aufgabe der BPG durch United Waterways zu verhindern.
Zudem verpflichtet sich die Käuferschaft, während drei Jahren keine Kündigungen auszusprechen – ausser in Fällen von Pflichtverletzung – und die bestehenden Lohn- und Anstellungsbedingungen beizubehalten. Der Kaufvertrag legt zudem fest, dass die Flotte der BPG spätestens bis ins Jahr 2037 CO2-neutral betrieben wird.