Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) hat ihr Bohrgerät in Trüllikon abgebaut. Die ersten Resultate stimmen die Wissenschaftler positiv.
Uvek Nagra Bohrungen
Das Uvek hat Sondierbohrungen für die Nagra bewilligt. - Keystone
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Während rund siebeneinhalb Monaten wurde in Trüllikon in eine Tiefe von gut 1300 Metern gebohrt. Dabei konnten Gesteinsproben gewonnen und sämtliche geplanten Tests im Bohrloch durchgeführt werden, wie die Nagra am Montag mitteilte.

Die Gesteinsproben werden nun in verschiedenen Laboren ausgewertet. Besonders im Fokus steht bei allen Bohrungen das Wirtgestein Opalinuston, in dem das Tiefenlager dereinst gebaut wird. Mit den Bohrungen untersucht die Nagra unter anderem die Dicke, die Dichtigkeit und die Zusammensetzung des Opalinustons.

Erste Resultate liegen bereits vor. «Es gab in Trüllikon keine Überraschungen - die Resultate passen ins Bild», sagte ein Mediensprecher. Der Opalinuston sei über 100 Meter dick, sehr dicht und eigne sich daher als Wirtgestein für ein Tiefenlager. Die Zusammensetzung und die Dichtigkeit des Wirtgesteins seien sehr ähnlich wie in Benken, wo die Nagra schon in den 1990er-Jahren gebohrt hat. Die Erkenntnisse werden momentan in Marthalen mit einer weiteren Bohrung im Standortgebiet Zürich Nordost ergänzt.

Mit den Tiefbohrungen will die Nagra herausfinden, welche der drei Regionen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost am besten für den Bau eines geologischen Tiefenlagers geeignet ist. Die Standortsuche wird vom Bund geleitet.

Die Nagra hat insgesamt 23 Gesuche für Tiefbohrungen in den Standortregionen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost eingereicht. Wie viele Bohrungen tatsächlich durchgeführt werden müssen, um das geologische Gesamtbild zu vervollständigen, hängt von den Ergebnissen ab. Es ist nicht geplant, alle 23 Bohrungen durchzuführen.

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