Ursina Rageth: «Die KVI fordert eine Selbstverständlichkeit»
Ursina Rageth spricht sich in ihrem Gastbeitrag für die Konzernverantwortungsinitiative aus. Für die Vorlage engagiert sie sich im Lokalkomitee Münsingen.
Die Konzernverantwortungsinitiative fordert eine Selbstverständlichkeit: Wenn Konzerne Flüsse vergiften oder ganze Landstriche zerstören, sollen sie dafür geradestehen.
Ich erhoffe mir, dass wir mit dieser Initiative wirklich etwas verändern und grosse Konzerne in die Verantwortung nehmen können. Deshalb engagiere ich mich seit der Gründung des Lokalkomitees in Münsingen (Winter 2018) aktiv für die Konzernverantwortungsinitiative.
Gemeinsam Gutes tun
Mir gefällt es, dass wir im Lokalkomitee gemeinsam vor Ort Menschen über das wichtige Anliegen informieren und so einen grossen Beitrag leisten können, damit Konzerne nicht länger Menschenrechte verletzen oder die Umwelt zerstören können.
Es ist eine gute und motivierende Erfahrung, gemeinsam mit anderen Standaktionen oder Informationsveranstaltungen auf die Beine zu stellen und zu merken, wie gross die Unterstützung in der Bevölkerung für das Anliegen ist. Manchmal braucht es natürlich auch Ausdauer, z.B. dann, wenn wir bei Wind und Wetter Flyer verteilen.
Berührende Geschichten
Wir haben mit dem Lokalkomitee eine Vorführung des Dokumentarfilms «Der Konzern-Report» organisiert, die wir aufgrund der Corona-Schutzmassnahmen absagen mussten. Der Film ist jetzt online verfügbar und zeigt sehr eindrücklich, warum es die Initiative so dringend braucht: In Nigeria verpestet der Konzern LafargeHolcim mit einer Zementfabrik die Luft so, dass die Menschen im Dorf daneben schlimm erkranken. Der Zementstaub ist überall: In den Häusern, im Wasser, auf den Kleidern und der Haut der Leute.
Solche Geschichten berühren mich sehr und machen mich auch wütend: Wie kann es sein, dass ein Schweizer Konzern im Ausland solche Schäden anrichten kann, ohne die Konsequenzen tragen zu müssen? Es gibt Konzerne, die die schwache Justiz in anderen Ländern ausnutzen, um Profit auf Kosten von Mensch und Umwelt zu machen. Um das zu verhindern, braucht es die Konzernverantwortungsinitiative, und dafür setzen wir uns im Lokalkomitee Münsingen ein.
