Die Mitte Aarau ist überzeugt von neuer Tagesschule

Im November 2022 haben die Einwohnenden von Aarau dem Bau einer neuen Tagesschule zugestimmt. Damit wurde die Kreisschule Aarau-Buchs mit dem Führen der Tagesschule beauftragt. Nun steht der Plan für das Bauprojekt, welches bis im August 2025 fertiggestellt sein soll.

Der Einwohnerrat berät in der Sitzung von heute Montag über die Bewilligung des Baukredits. Der Stadtrat schätzt die Kosten dabei auf rund 10 Millionen Franken. Geplant ist ein Modulbau, welcher sich an der Grundstückgeometrie am bestehenden Aare Schulhaus orientiert.

Michael Schibli (42), ist Co-Präsident der Mitte Aarau Regio und Einwohnerrat. Für ihn bietet die Tagesschule – insbesondere für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – einen grossen Mehrwert. Nau.ch hat sich mit ihm ausgetauscht.

Nau.ch: Weshalb benötigt Aarau eine neue Tagesschule?

Michael Schibli: Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist es ein grosser Mehrwert, eine öffentliche Tagesschule für Kindergärtler bis in die sechste Klasse zu haben. Nicht alle Eltern möchten davon profitieren, aber es ist bekannt, dass viele ungeduldig darauf warten.

Dies zeigt vor allem die hohe Zustimmung von 78 % in Aarau und 64 % in Buchs an der Abstimmung zur Tagesschule. Dieses sehr attraktive Angebot führt zu einem Standortvorteil und ist eigentlich überfällig. Aus diesem Grund befürworten wir von der Mitte Aarau die vom Stadtrat anvisierte rasche Umsetzung des Vorhabens.

Nau.ch: Der Zeitplan wird vom Stadtrat als «sehr ambitioniert» beschrieben. 2025 soll die Tagesschule eröffnet werden. Besteht die Gefahr einer voreiligen Entscheidung, ohne die Prüfung geeigneter Alternativen?

Schibli: Keinesfalls. Bereits im Jahr 2021 wurde eine detaillierte Machbarkeitsstudie erstellt durch ein Architekturbüro, bei dem die zwei möglichen Standorte genau geprüft wurden.

Zudem ist der erste Tagesschulstandort in Aarau im Gemeindevertrag definiert, der vom Volk angenommen wurde. Ein zweiter Standort ist in Buchs beabsichtigt und ebenfalls im Gemeindevertrag verankert.

Nau.ch: Die Kosten der neuen Tagesschule würden sich auf rund 10 Millionen Franken belaufen. Sind Sie damit einverstanden oder wünschen Sie sich eine andere Lösung?

Schibli: Das Investitionsvolumen ist aufgrund der Vorgaben an einen Schulbau gerechtfertigt. Der vorgeschlagene Modulbau macht aufgrund der Lage beim Aareschulhaus Sinn und ist von den Kosten her aus meiner Sicht interessant. Schön finde ich besonders, dass der bestehende Baumbestand erhalten werden kann.

Nau.ch: Wie soll die Tagesschule finanziert werden?

Schibli: Für die Finanzierung des Schulraumes sind die Gemeinden Aarau und Buchs zuständig. Die Kreisschule Aarau Buchs wird für die Benutzung eine entsprechende Miete bezahlen, genau gleich wie es auch bei allen übrigen Schulen der Fall ist, es ändert sich nichts.

Nau.ch: Über das Grundstück führt heute ein Fuss- und Veloweg. Da dieser mit hoher Geschwindigkeit befahren wird und auf Schularealen ein Fahrverbot herrscht, soll dieser neu über die Achenbergstrasse gelenkt werden. Sind Massnahmen geplant, um den Veloverkehr für diese Strasse zu optimieren?

Schibli: Dies ist eine berechtigte Frage. Der Veloverkehr über den Zurlindensteg ist ebenfalls nicht ideal, da zu schmal. Fussgänger und Velofahrer kommen sich in die Quere.

Somit kommt es gerade gelegen, wenn nun eine neue, ganzheitliche Lösung für den Veloverkehr vom Bahnhof in den Scheibenschachen geprüft wird. Der Stadtrat ist da sowieso bereits am Ausarbeiten einer neuen Lösung.

Michael Schibli ist Einwohnerrat, sowie Mitglied der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission und Co-Präsident der Mitte Aarau Regio.

Er ist Geschäftsführer einer Treuhand- und Immobilienfirma in Aarau und wohnt mit seiner Familie in der Altstadt. Seine Hobbys: Reisen und Geschichte.