Aargauer Gemeinden zocken Sozialhilfebezüger ab

Damian Haralamb
Damian Haralamb

Baden,

Aargauer Gemeinden nutzen eine Gesetzeslücke schamlos aus. Sie plündern das Altersguthaben von Sozialhilfebezügern, um die eigene Kasse aufzubessern.

sozialhilfe
Eine Frau wird zur Sozialhilfe beraten. (Symbolbild) - Keystone

Pensionskassengelder sorgen dafür, dass Menschen auch in Rente noch unabhängig und eigenständig leben können. Einige Aargauer Gemeinden haben jedoch ein anderes Verständnis. Denn sie zocken Menschen in Armut regelrecht ab. Wie «SRF» berichtet, haben der «Kassensturz» und «Espresso» gleich mehrere Fälle aufgedeckt.

Die Gemeinde Beinwil hat etwa eine 61-Jährige zur Frühpension überredet. So konnte sich die ehemalige Sekretärin von der Sozialhilfe lösen – so weit so gut. Die Gemeinde forderte danach jedoch, dass die Frau ihre Sozialhilfeschulden mit dem Pensionskassengeld zurückzahlt.

Pensionskasse
Das Jahr 2022 steht im Kontrast zu dem sehr guten Vorjahr. (Symbolbild) - Keystone

Eine Person aus der Gemeinde Wettingen sollte sogar das gesamte Altersguthaben der Gemeinde übergeben. In diesem Fall wurde beim Kanton eine Aufsichtsbeschwerde eingereicht.

Dass in beiden Fällen die Zweckmässigkeit der Gelder verfehlt wurde, sollte eigentlich klar sein. Ohne Altersguthaben ist ein unabhängiges Leben im Rentenalter kaum möglich. Doch im Kanton Aargau gibt es kein Gesetz, welches dieses Abzocker-System verbietet. «Der Aargau muss dringend nachbessern und die Verordnung präzisieren», wird der Sozialversicherungsexperte Michael Meier von «SRF» zitiert.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Stadt Aarau.
Aargau

MEHR AUS BADEN

Brugg
1 Interaktionen
Birrhard
Unfall in Birrhard
6 Interaktionen
Birrhard AG