Aarauer Telli-«Staumauern» werden energetisch saniert

Mit der Sanierung werde der Energieverbrauch der beiden Gebäude erheblich gesenkt und mit der Umstellung von einem fossilen auf einen erneuerbaren Energieträger könnten jährlich rund 1000 Tonnen CO2 gespart werden, teilte der Versicherer Axa am Donnerstag mit. Es handle sich um eine der grössten energetischen Sanierungen der Schweiz.

Die Gebäude der Telli-Siedlung, die im Volksmund «Staumauern» genannt werden, erhalten eine komplett neue Hülle mit Fassade, Fenstern und neuen Dächern. In den Wohnungen werden die Heizungen und die Lüftungen ersetzt, Brandschutztüren eingesetzt und die Westbalkone deutlich vergrössert.

In allen Wohnungen wird der noch vorhandene Teppichboden durch Parkett ersetzt. Die Treppenhäuser und Lifte werden saniert und an die heutigen Bestimmungen im Bezug auf Brandschutz und Erdbebensicherheit angepasst, wie Axa weiter mitteilte.

Damit die Mieterinnen und Mieter in ihren Wohnungen bleiben können, werden die Fassadenelemente vorfabriziert und dann auf die Baustelle geliefert. Ersten Umgebungsarbeiten beginnen im Februar. Die gesamten Arbeiten wird voraussichtlich im Frühling 2023 abgeschlossen sein.

Die Siedlung Telli ist in vier Etappen von 1971 bis 1991 nach Entwürfen der Städtebauer und Architekten Hans Marti und Hans Kast entstanden. Das Ziel der Entwickler war es, nicht einfach Wohnungen zu bauen, sondern Räume für unterschiedliche Lebensformen und alle Generationen zu errichten. Dazu gehören die Freiräume um die Gebäude und die Einkaufsmöglichkeiten im dazugehörigen Zentrum.

Die Telli steht unter Ensembleschutz und zählt zu den bedeutenden Gross-Siedlungen der Schweiz. Die beiden Gebäudezeilen, die nun saniert werden, insgesamt 581 Wohnungen. Es gibt Ein-Zimmer-Studios und Wohnungen mit bis zu 6,5 Zimmern. In den Jahren 2002 bis 2006 erhielten alle Wohnungen neue Küchen und Bäder.

Die Mietzinse werden nach der Sanierung gemäss Axa «moderat erhöht». Eine 2,5 Zimmer-Wohnung koste nach der Sanierung durchschnittlich 1145 Franken brutto, eine 3,5 Zimmer-Wohnung 1530 Franken brutto und eine 4,5 Zimmer-Wohnung 1775 Franken brutto. Bei Härtefällen will die Axa mit der Mieterin oder dem Mieter gemeinsam nach einer Lösung suchen.