Viele Halsschläuche fallen beim Test durch

Viele Halsschläuche versprechen Schutz vor Corona-Infektionen. Der Labortest zeigt aber: Viele Produkte können das Versprechen nicht einlösen.

Halsschlauch — Nicht alle Halsschläuche halten, was sie versprechen. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

Von sieben Halsschläuchen erreichen drei die versprochene Filterleistung nicht.
Im Test vom «Kassensturz» schnitt nur ein Produkt mit «sehr gut» ab.

Viele Wintersportler vertrauen diese Tage auf sogenannte Halsschläuche. Diese erfüllen gleich zwei Zwecke: Einerseits wird der Mund abgedeckt, andererseits der Hals warmgehalten. Doch wie der «Kassensturz» berichtet, filtern viele Halsschläuche zu wenig.

Die Hersteller versprechen je nach Produkt eine Filtrationsleistung von 70 bis über 90 Prozent. Gemessen wird mit einer Aerosol-Grösse von 1 Mikrometer, also gemäss Vorgaben der Corona Task Force.

Die Realität: Von sieben getesteten Produkten, welche eine Filterwirkung versprechen, filtern vier Halsschläuche zu 99 Prozent.

Allerdings ist die Filterleistung bei drei der vier Halsschläuchen nur optimal, wenn dieser korrekt getragen wird. Neben dem Filterbereich ist der Schutz deutlich schlechter. Bei zwei dieser Produkte ist zudem der Widerstand beim Atmen zu hoch.

Testsieger ist darum Livipro Tube Mask von Unrepa. Dieser hat kein separater Filterbereich und schützt auch, wenn er etwas verrutscht. Mit dem Prädikat «gut» auf dem zweiten Platz ist der Filter Tube von Buff, die Viral Off Filter Mask von P.A.C und Schlauchschal Go Snow von Petertools sind «genügend».

Coronavirus — Die Halsschläuche des Bündner Unternehmens Muntagnard. - Muntagnard

Beim Test durchgefallen sind die Community-Wintermaske von UYN, der Halsschlauch Covid-19 von Hä? und die Wintermaske-Activa von Muntagnard. Diese versprechen zwar eine Filterwirkung, diese liegt im Test aber bei unter 50 Prozent.

Dario Priovino, Geschäftsführer von Muntagnard, kann das Resultat nicht nachvollziehen. «Wir haben unsere Produkte in einem Labor testen lassen, welches vom BAG empfohlen worden ist. Dort haben wir sehr gut abgeschlossen.» Auch der Produzent selbst habe das Produkt testen lassen und ebenfalls ein gutes Resultat erzielt.

«Kassensturz» hat die Halsschläuche darauf nochmals im Labor der Fachhochschule Nordwestschweiz testen lassen. Das Resultat blieb aber gleich.