Nächstes Jahr hat die Raiffeisen Schweiz einen neuen Chef. Heinz Huber ist weit unauffälliger als seine Vorgänger.
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Heinz Huber, Chef der Raiffeisen. - zvg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nächste Jahr hat die Raiffeisen mit Heinz Huber einen neuen Chef.
  • Zuvor hat er die Thurgauer Kantonalbank auf Vordermann gebracht.

Noch am Wochenende wurde gemunkelt, dass Postfinance-Chef Hansruedi König neuer CEO der Raiffeisen wird. Heute die grosse Überraschung: Den Posten kriegt Heinz Huber, Chef der Thurgauer Kantonalbank. Mit dem 54-Jährigen hatte niemand gerechnet.

Huber hat sich hochgearbeitet. Er begann mit der KV-Lehre, ging an die Fachhochschule und landete nach einem Ausflug in die Informatik 2007 bei der Thurgauer Kantonalbank. «Sein unternehmerisches Denken und seine Umsetzungsstärke haben den Verwaltungsrat überzeugt. Sein kunden- und marktorientierter Ansatz sowie seine persönlichen Wertvorstellungen passen ideal zur DNA der Raiffeisen Gruppe», sagt Guy Lachappelle, Verwaltungsratspräsident von Raiffeisen Schweiz.

Ein Eklat führte dazu, dass Huber bei der Thurgauer Kantonalbank Chef wurde. Der damalige CEO Peter Hinder wurde freigestellt. Er habe seine Kollegen in der Geschäftsleitung brüskiert, schreibt das Finanzportal «Inside Paradeplatz». Huber, damals schon in der Geschäftsleitung, wurde auf den Chefsessel platziert. Seither ist um die Bank Ruhe eingekehrt.

Unauffälliger Schaffer

Ruhe ist das, was die Raiffeisen braucht. Nach der Verhaftung von Ex-Chef Pierin Vincenz geriet auch sei Nachfolger Patrik Gisel ins Schussfeld. Im Sommer kündigte er den Rücktritt an. Eigentlich wollte Gisel Ende Jahr zurücktreten. Nachdem Medien herausgefunden hatte, dass er eine Beziehung mit einer ehemaligen Verwaltungsrätin der Raiffeisen hat, zog er seinen Abgang vor.

Huber ist eine unauffälliger Banker. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern, liest man selbst in Branchenmagazinen wenig über ihn. Es soll konservativ budgetieren, meint einst das «St. Galler Tagblatt». Damit fährt Huber gut: Unter seiner Führung ist die Thurgauer Kantonalbank immer grösser geworden. Letztes Jahr sind in die Ostschweizer Bank 800 Millionen Franken an Neugelder geflossen, der Gewinn zog trotz schwierigem Umfeld an. Mit 130 Millionen Franken erreichte er einen Rekordwert.

Im Sommer 2017 wählte die «SonntagsZeitung» Huber zum zweitbesten Chef einen Schweizer Finanzunternehmes. Er arbeite erfolgreicher als seine Kollegen der Konkurrenz, urteilte das Blatt damals. Das dürfte auch der Raiffeisen-Verwaltungsrat gemerkt haben.

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