SIX-Chef Jos Dijsselhof sieht eine Erholung im Börsengeschäft und erwartet zahlreiche Börsengänge.
Dijsselhof
SIX-Chef Jos Dijsselhof. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Die Börsenbetreiberin SIX rechnet für das laufende Jahr mit einer Erholung im Börsengeschäft. SIX-Chef Jos Dijsselhof verweist im Interview mit der Nachrichtenagentur AWP auf die gut gefüllte IPO-Pipeline. «Ein grosser Börsengang wäre sofort ein Auslöser für mehr Handel.» Er könne keine Zahlen nennen, aber viele Unternehmen würden mit einem Gang an die Börse liebäugeln, sowohl in der Schweiz als auch in Spanien, sagte Dijsselhof.

«Es ist eine der besten Pipelines, die ich in meiner Karriere je gesehen habe. Und ich bin seit 2014 im Börsengeschäft.» Wenn sich das IPO-Fenster öffnet, würden also viele Unternehmen an die Börse kommen. Ob sich das IPO-Fenster wirklich öffnet, hänge aber von mehreren Faktoren ab.

Potenzielle Hindernisse und Risiken

«Wenn die Notenbanken plötzlich beschliessen, die Zinsen nicht zu senken, oder wenn die Inflation hartnäckiger bleibt als gedacht, hätte das negative Auswirkungen», sagte der SIX-CEO. Ausserdem seien die Bewertungen an den Börsen mittlerweile sehr hoch, in einigen Ländern auf Rekordhochs. Und sollte es zu einem dramatischen Kursrutsch kommen, würde sich das IPO-Fenster ebenfalls schliessen.

Für die Schweizer Börse war 2023 ein Jahr mit sehr tiefen Handelsvolumen und einer totalen Flaute bei den Börsengängen. Bereits seit drei Jahren war das Umfeld nicht ideal. Vor dieser Zeit hatte es für einige Jahre so in etwa im Schnitt fünf Börsengänge pro Jahr an der Schweizer Börse gegeben.

Die Pipeline ist gefüllt

Es hat sich jetzt also ein Stau gebildet mit IPO-willigen Kandidaten. Die Pipeline würde 15 Börsengänge hergeben, hatte Christian Reuss, Head SIX Swiss Exchange, zuletzt Anfang Dezember ebenfalls im Interview mit AWP gesagt. In den Startlöchern steht der Hautpflegespezialist Galderma, der bereits nächste Woche an die Börse kommen will.

Das dürfte der vom SIX-CEO erhoffte «Auslöser» sein. Die milliardenschwere Transaktion wäre der grösste «echte» Börsengang in der Schweiz seit Landis+Gyr im Jahr 2017. Gemeint ist ein klassischer Börsengang mit der Ausgabe von neuen Aktien. Zuletzt war es lediglich zu mehreren grösseren Abspaltungen von bereits börsenkotierten Unternehmen gekommen (Sandoz und Alcon von Novartis, Accelleron von ABB).

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Schweizer BörseInflationNovartisPipelineStauHandel