Schmolz + Bickenbach und das deutsche Bundeskartellamt haben sich aussergerichtlich geeinigt. Der Stahlhersteller muss 12,3 Millionen Euro Strafe zahlen.
Schmolz + Bickenbach
Ein Werbebanner des Stahlkonzerns Schmolz + Bickenbach. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schmolz + Bickenbach muss in Deutschland 12,3 Millionen Euro Strafe zahlen.
  • S+B konnte sich mit dem deutschen Bundeskartellamt aussergerichtlich einigen.
  • Dem Stahlproduzenten wurde eine Preisabsprache mit anderen Herstellern vorgeworfen.

Der Stahlhersteller Schmolz + Bickenbach (S+B) hat sich in einem kartellrechtlichen Verfahren in Deutschland mit den Behörden aussergerichtlich geeinigt. Die Gruppe bezahlt eine Geldbusse in Höhe von 12,3 Millionen Euro.

S+B habe mit dem deutschen Bundeskartellamt bezüglich den Ermittlungen zu vermuteten kartellrechtswidrigen Praktiken eine Einigung erzielt, hiess es am Donnerstag in einer kurzen Mitteilung. Das Unternehmen akzeptiert die Busse.

Untersuchungen laufen seit rund vier Jahren

2015 hatten die deutschen Behörden gegen mehrere Edelstahl-Hersteller kartellrechtliche Untersuchungen eingeleitet, darunter etwa Arcelor-Mittal oder Saarstahl. Im Juli 2018 wurden gegen sechs Unternehmen Geldbussen von insgesamt 205 Millionen Euro verhängt. Gegen vier weitere Unternehmen und einen Branchenverband wurde weiter ermittelt.

Ins Rollen gebracht wurden die Ermittlungen durch die österreichische Voestalpine, die einen sogenannten Kronzeugenantrag stellte und dadurch einer Strafe entging. Den Unternehmen und dem Verband wurde vorgeworfen, wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei der Festlegung von Preiszuschlägen getroffen zu haben.

S+B plant Aktienkapitalerhöhung

Mit der nun erzielten Einigung soll für Schmolz + Bickenbach ein Schlussstrich unter das Kapitel gezogen werden. Die Einigung sei dabei vorbehältlich der Durchführung der geplanten Aktienkapitalerhöhung erfolgt, teilte S+B weiter mit. An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 2. Dezember werden die Aktionäre darüber abstimmen.

Jens Alder
Jens Alder, Verwaltungsratspräsident von S+B, spricht an einer Generalversammlung. (Archivbild) - keystone

Dann will die in Geldnot steckende S+B die Zustimmung zu einer Kapitalerhöhung von mindestens 325 Millionen Franken bei gleichzeitiger Nennwertreduktion erreichen.

Über die Transaktion will Grossaktionär Martin Haefner seinen Anteil von 17,5 Prozent auf mindestens 37,5 Prozent aufstocken. Auch die Liwet Holding mit ihrem Grossaktionär Viktor Vekselberg soll an der Kapitalerhöhung teilhaben.

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