Kühne+Nagel hat ein schwieriges erstes Quartal hinter sich. Die Auswirkungen der Corona-Krise liessen den Rohertrag und den Gewinn deutlich schrumpfen.
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In der Corona-Krise hat sich Kühne+Nagel besser als befürchtet geschlagen. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Krise macht sich bei Kühne+Nagel im ersten Quartal bemerkbar.
  • Der Rohertrag und der Gewinn sind deutlich zurückgegangen.
  • Dennoch waren die Zahlen besser als Experten befürchteten.

Kühne+Nagel blickt wegen der Corona-Krise auf ein schwieriges erstes Semester zurück. Rohertrag und Gewinn sind deutlich zurück gegangen. Doch schlug sich das Unternehmen klar besser als von vielen befürchtet.

Konkret ging der Nettoumsatz im Zeitraum von Januar bis Juni um 7,5 Prozent auf 9,8 Milliarden Franken zurück.

Der um die volatilen Frachttarife bereinigte und deshalb aussagekräftigere Rohertrag verminderte sich um 9,1 Prozent auf 3,7 Milliarden. Dies teilte der Konzern am Dienstag mit.

Erwartungen der Analysten übertroffen

Der operative Gewinn (EBIT) brach recht deutlich ein und zwar um 18,0 Prozent auf noch 419 Millionen Franken. Die entsprechende Marge kam bei 4,3 Prozent zu liegen (VJ 4,8). Der den Aktionären anrechenbare Reingewinn sank um 19,4 Prozent auf 308 Millionen.

Mit den Zahlen hat Kühne+Nagel immerhin die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Experten waren gemäss Konsensschätzung der Nachrichtenagentur AWP von einem Rohertrag von 3,62 Milliarden ausgegangen. Der EBIT wurde auf 341 Millionen und der Reingewinn auf262 Millionen Franken geschätzt.

Kühne und Nagel
Der Hauptsitz von Kühne und Nagel. - Keystone

Das Unternehmen selbst spricht von einem «ansprechenden operativen Ergebnis», wenn man die Folgen der Coronavirus-Pandemie und des weltweiten Lockdown berücksichtige. Gruppenweit initiierte Kosteneinsparungen hätten sich positiv ausgewirkt und man habe gar Marktanteilsgewinne realisiert.

Auf 2020-Ausblick wurde verzichtet

Das Unternehmen möchte seinen Aktionären nun noch eine Dividende für 2019 ausschütten. Die Auszahlung war im April ausgesetzt worden. Nun sollen wie ursprünglich geplant vier Franken pro Aktie ausgeschüttet werden.

Ansonsten gibt sich der Logistiker wie gewohnt etwas wortkarg, was den Blick nach vorne anbelangt. «Ungeachtet der sukzessiven Erleichterungen im Markt wird unser Unternehmen die Auswirkungen der Corona-Krise auch in der zweiten Jahreshälfte verfolgen». So wurde der Verwaltungsratspräsident Jörg Wolle zitiert.

Das Unternehmen hatte bereits bei der Präsentation der ersten Quartalszahlen wegen der Corona-Krise auf einen 2020er-Ausblick verzichtet. In der Analystenpräsentation zum Halbjahr findet sich erneut kein Update. Die «Unsicherheit» sei zu hoch, heisst es.

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