KPT verliert nach Wachstum vergangener Jahre Tausende Kunden

Keystone-SDA
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Bern,

Der Berner Krankenversicherer KPT hat 2024 dank Börsengewinnen mehr verdient, verlor jedoch deutlich Versicherte in der Grundversicherung.

KPT Thomas Harnischberg
KPT-Chef Harnischberg: «Das Unternehmen ist finanziell gesund, die Digitalisierung schreitet voran und die Versicherten sind mit unseren Produkten und Services zufrieden.» (Archivbild) - kpt.ch

Der genossenschaftlich organisierte Berner Krankenversicherer KPT hat im letzten Jahr den Gewinn dank Rückenwind von den Finanzmärkten gesteigert. Dagegen sank die Zahl der Versicherten in der Grundversicherung deutlich. KPT spricht von einer Konsolidierung nach Jahren des Wachstums.

Nach dem Rekordwachstum im Herbst 2023 mit rund 200'000 Versicherten sei für die KPT im Geschäftsjahr 2024 die Konsolidierung und Stabilisierung im Vordergrund gestanden. Dies teilte die Gruppe am Freitag mit. In der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) fiel die Zahl der Versicherten zu Jahresbeginn 2025 zum Vorjahr um gut 70'000 auf rund 470'000.

KPT: Prämienanstieg notwendig für stabile Finanzen und Wachstum

Mit einem Rückgang hatte man bei der KPT gerechnet, schliesslich sei die letztjährige Prämienrunde «anspruchsvoll» gewesen. Mit Blick auf die Entwicklung der Gesundheitskosten musste der Krankenversicherer die Prämien erhöhen. Das Ziel sei es gewesen, zwischen finanzieller Stabilität und den mittelfristigen Wachstumszielen eine «gute Balance» zu finden, hiess es dazu.

Der aktuelle Versichertenbestand in der Grundversicherung liegt laut Mitteilung aber nach wie vor innerhalb des definierten Zielbandes. Ein leichtes Wachstum verzeichnete die KPT hingegen mit Kunden der Zusatzversicherung (VVG). Da stieg die Kundenzahl gemäss den Angaben per Anfang 2025 auf 309'000 nach 307'000 ein Jahr zuvor.

In der Erfolgsrechnung steigerte die KPT das Unternehmensergebnis im Jahr 2024 auf 35 Millionen Franken nach einem Plus von zehn Millionen in 2023. Dazu geführt hätten eine überdurchschnittliche Performance der Kapitalanlagen sowie ein gutes versicherungstechnisches Ergebnis im Geschäft mit Zusatzversicherungen, erklärt die KPT.

Finanzielle Details und Ausblick

Der Prämienertrag der Gruppe stieg um 7,9 Prozent auf 2,62 Milliarden Franken und auf der Gegenseite nahm der Versicherungsaufwand um 8,1 Prozent auf 2,46 Milliarden zu. Der Schaden-Kosten-Satz als Mass der Profitabilität im operativen Geschäft verbesserte sich leicht um 0,3 Prozentpunkte auf 101,3 Prozent.

«Das Unternehmen ist finanziell gesund, die Digitalisierung schreitet voran und die Versicherten sind mit unseren Produkten und Services zufrieden», hält KPT-Chef Thomas Harnischberg in der Mitteilung fest. In der Krankenversicherung sei die Solvenz stabilisiert worden. Die KPT stehe auf einer festen Kapitalbasis und werde die Reserven in den kommenden Jahren weiter aufbauen, hiess es weiter.

Kommentare

User #1271 (nicht angemeldet)

Krankenkassen machen einen guten Job. Natürlich zahlt niemand gerne Prämien, aber wir bekommen dafür einen guten Service und eine exzellente Gesundheitsversorgung. Die KPT ist mir sympathisch, weil sie eine Genossenschaft ist.

User #6129 (nicht angemeldet)

Auch Krankenkassen können krank werden. LOL.

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