Der Schweizer Aktienmarkt steht am Donnerstagvormittag tief im roten Bereich.
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Der SMI muss auf dem Aktienmarkt Verluste hinnehmen. (Symbolbild) - Keystone

Die bereits klaren Verluste in der Startphase wurden zuletzt noch einmal ausgeweitet, was nun bereits den fünften Minustag in Folge erwarten lässt. Damit bereitet ein Cocktail an schwachen Konjunktursignalen dem SMI einen Fehlstart in den statistisch schwächsten Monat September, dies nach einem bereits negativen August. «Die Stimmung an der Börse ist erneut im Keller», fasst ein Marktteilnehmer die Lage zusammen. Schlechte Nachrichten kommen aus China, was unter anderem die hiesigen Luxusgüteraktien belastet.

Einerseits ist dort der Einkaufsmanagerindex der Industrie zuletzt unter die Expansionsschwelle gefallen, andererseits wurde ein weitere Grossstadt wegen der Null-Corona-Politik in den Lockdown geschickt; dies nachdem schon in den vergangenen Tagen in zahlreichen Städten eine Ausgangssperre verhängt worden war. Am Vortag war bereits ein privater Arbeitsmarktbericht in den USA als Vorläufer des offiziellen Berichts vom Freitag enttäuschend ausgefallen, während für die Eurozone ein neuer Rekordwert für die Inflation von über 9 Prozent gemeldet wurde.

Der SMI notiert kurz vor Mittag 1,49 Prozent tiefer bei 10'693 Punkten. Er befindet sich damit nur noch knapp 350 Punkte unter dem bisherigen Jahrestief vom Juni.

Der Schweizer Leitindex befindet sich damit in guter Gesellschaft mit anderen europäischen Aktienmärkten. So geben auch die Leitindizes in London oder Frankfurt um je 1,5 Prozent nach. Am Vortag hatten die amerikanischen Aktien in New York den vierten Tag in Folge mit schwächeren Kursen beendet.

Neben Kühne+Nagel (-4,3%) komplettieren Swatch (-5,3%) und Richemont (-4,2%) das Schlusstrio bei den Schweizer Blue Chips. Die beiden Luxusgüter-Titel leiden besonders unter den sich wieder verstärkenden Konjunktursorgen und den Nachrichten aus dem für beide wichtigen Markt China. Beide Aktien wurden zudem von einer grösseren internationalen Bank zurückgestuft, was für zusätzlichen Abwärtsdruck sorgt.

Unter Druck stehen auch Finanztitel wie Partners Group (-3,6%), Zurich (-2,7%), Swiss Life (-2,6%) UBS (-2,0%) oder CS (-1,9%) sowie weitere konjunktursensitive Aktien wie VAT (-3,1%), Sika (2,8%) oder AMS Osram (-2,7%).

Für einmal retten den Gesamtmarkt auch die defensiven Titel nicht. Immerhin stehen Roche (-0,6%) mit dem geringsten Minus an der Tabellenspitze.

Am Devisenmarkt hat der Franken derweil zuletzt leicht an Stärke gewonnen. Sowohl der US-Dollar als auch der Euro sind wieder leicht unter die Marke von 98 Rappen gefallen.

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