Der Bundesrat gibt der Gastronomie mehr Freiheiten. Damit dürften die Umsätze steigen. Ganz zufrieden ist die Branche aber noch nicht.
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Coronavirus: Für den Normalbetrieb bleiben die Restaurants noch mindestens bis am 22. März geschlossen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ab dem 6. Juni werden die Einschränkungen für Gastrobetriebe weiter gelockert.
  • Gemäss einer Umfrage liegen aktuell die Umsätze 60 Prozent tiefer als im Vorjahr.

Der Bundesrat lockert die Regeln für die Gastrobranche erneut. Ab dem 6. Juni wird die Beschränkung auf Vierergruppen an Tischen aufgehoben. Allerdings müssen Wirte bei grösseren Gruppen zwingend die Kontaktangaben aufnehmen.

Tisch-Mindestabstände müssen weiterhin eingehalten werden. Ebenso dürften Betriebe nicht länger als bis Mitternacht geöffnet haben.

Die weitere Lockerung kommt in der Branche gut an. «Es scheint so, als ob der Sommer halbwegs gerettet ist», sagt der Züricher Gastrounternehmer Michel Peclard.

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Der Zürcher Star-Gastronom Michel Péclard führt in den Regionen Zürich und in Arosa mehr als ein Dutzend Betriebe. - peclard.net

Dass jetzt Kontaktangaben zwingend aufgenommen werden müssen, hält er für ein notwendiges Übel. Man setzt alles daran, die Regelung umzusetzen. «Niemand will so einen Frühling ein zweites Mal erleben.»

Durch die neue Regelung dürften mehr Gäste kommen. «Auf einen Tag gerechnet kann man davon ausgehen, dass man sich der schwarzen Null annähert.» Auf das ganze Jahr gesehen, ginge die Rechnung hingegen nicht auf.

Tisch-Abstände schränken Wirte ein

Auch der Branchenverband Gastrosuisse begrüsst die zusätzliche Lockerung, insbesondere den Hinweis zur verstärkten Eigenverantwortung. Doch: «Leider nicht gelockert und weiterhin Vorschrift bleiben die für das Gastgewerbe sehr einschränkenden Tisch-Mindestabstände sowie die Sperrstunde um Mitternacht», sagt Präsident Casimir Platzer.

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Der Präsident von Gastrosuisse, Casimir Platzer. - Keystone

Er findet, dass auch hier Lockerungen vorgenommen werden könnten. «Gastrosuisse wird sich im Interesse der Mitglieder dafür stark machen, dass diese Einschränkungen möglichst bald aufgehoben werden und die Branche eine echte Chance auf einen wirtschaftlichen Betrieb erhält.»

Aktuell haben Restaurants zwar wieder geöffnet, allerdings geht die Rechnung oft nicht auf. Gemäss einer aktuellen Gastrosuisse-Umfrage liegen die Umsätze im Schnitt 60 Prozent unter den Vorjahreswerten. 9 von 10 Betriebe erwarten einen Verlust.

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