Das erste Halbjahr verlief für Implenia gut. Der Baukonzern machte im vergangenen Semester mehr Gewinn als von Analysten prognostiziert.
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Das Logo der Grossbaufirma Implenia. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Implenia machte im ersten Halbjahr mehr Gewinn als im Vorjahr.
  • Experten hatten nicht mit einem solchen Ergebnis gerechnet.

Implenia hat im ersten Halbjahr einen Gewinnsprung gemacht. Trotz einem Umsatzrückgang konnte der grösste Baukonzern der Schweiz den Betriebsgewinn mehr als verdoppeln. Der Reingewinn wurde gar verdreifacht.

Zwar sank der Umsatz von Januar bis Juni um 6,2 Prozent auf 1,77 Milliarden Franken, wie Implenia am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab. Der ausgewiesene Betriebsgewinn (EBIT) kletterte aber auf 95,1 Millionen Franken von lediglich 40,0 Millionen Franken im Vorjahr.

Analysten haben weniger erwartet

Unter dem Strich konnte Implenia den Reingewinn auf 64,0 Millionen Franken verbessern, nachdem im Vorjahressemester 22,4 Millionen Franken erreicht worden waren.

Damit hat Implenia überraschend viel Gewinn eingefahren: Der Baukonzern hatte Ende Juni zwar eine positive Gewinnwarnung herausgegeben, weil die Geschäfte besser laufen würden als erwartet. Darin hatte es aber lediglich geheissen, dass Implenia im ersten Halbjahr eine operative Leistung von mindestens 80 Millionen Franken erreichen werde. Mit 93,9 Millionen (bei Einmaleffekten von 1,1 Mio) wurde dieses Ziel nun deutlich übertroffen.

Auch die Finanzgemeinde hatte nicht so viel erwartet. Selbst die optimistischsten Analysten hatten weniger EBIT und Reingewinn auf dem Zettel. Nur beim Umsatz hat Implenia die Schätzungen der Experten verfehlt.

Implenia
Implenia hat in der ersten Jahreshälfte weiter von einer starken Baunachfrage profitiert. (Archiv) - Keystone

Der Umsatzrückgang sei erwartet worden, heisst es bei Implenia. Grund seien der Rückzug der Geschäftstätigkeit aus bestimmten Regionen und Verkäufe nicht-strategischer Geschäftseinheiten zur Steigerung der Profitabilität.

Alle Divisionen seien profitabel und hätten ihre operative Leistung verbessert. Am meisten trug die Immobiliendivision Real Estate zum Gewinnsprung bei, die überdurchschnittliche Erträge aus der Veräusserung grosser Immobilienprojekte nach mehrjähriger Entwicklungsleistung erzielte.

Auch die Divisionen Buildings (Hochbau) und Civil Engineering (Tiefbau und Tunnel) konnten die operative Leistung verbessern. Civil Engineering habe erstmals bereits im ersten Halbjahr bei der operativen Leistung die Gewinnzone erreicht, trotz der vorherrschenden Saisonalität in diesem Geschäftsfeld. Die kleinere Division Specialties stiess ebenfalls operativ in die schwarzen Zahlen vor nach einem Verlust im Vorjahressemester.

Zahlreiche neue Aufträge für Implenia

Zudem hat der Konzern das Eigenkapital im ersten Halbjahr um 106 Millionen Franken erhöht. Damit wurde die für das Gesamtjahr geplante Eigenkapitalstärkung von 80 Millionen Franken bereits übertroffen.

Gleichzeitig hat der Konzern das Fundament für das künftige Geschäft gefestigt, indem er zahlreiche neue Aufträge hereinholte. Jüngster Gewinn ist das Hauptlos Nord der zweiten Röhre des Gotthard-Strassentunnels, das Implenia 467 Millionen Franken bringt.

Die Bestellungsbücher sind so dick wie noch nie: Mit 7,1 Milliarden Franken per Ende Juni hat der Auftragsbestand erstmals die Marke von 7 Milliarden Franken geknackt.

Implenia steckt sich höhere Ziele

Nun steckt Implenia die Ziele höher: Für das Gesamtjahr 2022 erwartet der Konzern neu einen EBIT von über 130 Millionen Franken. Dabei würden keine Einmaleffekte aus der Transformation mehr anfallen, die nun abgeschlossen sei. Bisher hatte Implenia einen EBIT von über 120 Millionen Franken angepeilt.

«Das Marktwachstum wird durch die wirtschaftliche Unsicherheit aufgrund des Ukraine-Konflikts, der gestiegenen Preise für Baumaterial und Energie sowie der Inflation jedoch etwas gedämpft», heisst es in der Mitteilung.

An den mittelfristigen Zielen hält der Konzern indes fest. Weiterhin wird eine EBIT-Marge von 3,5 Prozent angestrebt. Im ersten Halbjahr 2022 hatte die EBIT-Marge schon 5,4 Prozent erreicht. Die langfristige Ambition einer EBIT-Marge von 4,5 Prozent bleibe bestehen.

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