Goldpreis auf Rekordhoch: Expertenmeinung und Ausblick

Der Goldpreis befindet sich aktuell auf einem neuen Höchststand. Trotz der beeindruckenden Entwicklung des Goldpreises rät Alexander Zumpfe vom Edelmetallhändler Heraeus, Gewinne nicht zu realisieren.

Anleger sollten weiterhin auf Gold setzen. Er begründet seine Empfehlung mit mehreren Faktoren, wie «finanzen.ch» berichtet.

Seit Beginn des Jahres hat der Preis für das gelbe Edelmetall deutlich zugelegt und dabei immer neue Höchststände erreicht. Die Gründe dafür sind vielfältig: Geopolitische Spannungen im Nahen Osten und in der Ukraine. Hinzu kommen Spekulationen über mögliche Zinssenkungen infolge einer schwächer werdenden Inflation treiben den Preis nach oben.

Viele Marktteilnehmer erwarten eine Senkung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) im Juni. Auch aus den USA kommen Signale für eine mögliche Lockerung der Geldpolitik: Laut dpa-AFX könnte die US-Notenbank Fed dieses Jahr bis zu dreimal die Zinsen senken.

Diese Spekulationen haben dem Goldpreis laut Alexander Zumpfe «einen wahren Schub» verliehen. Denn Gold gilt als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten und zahlt selbst keine Zinsen. In einem Niedrigzinsumfeld ist es daher besonders attraktiv.

Marko Behring, Leiter Asset Management bei der Fürst Fugger Privatbank, sieht das ähnlich. Er schrieb kürzlich auf der Website des Vermögensverwalters: «Gold bietet Schutz gegen geopolitische Risiken, gegen 'Unfälle' am Finanzmarkt und gegen eine ausufernde Inflation». Er rät Anlegern dazu, trotz der aktuellen Höchststände beim Goldpreis von Gewinnmitnahmen abzusehen.

Behring glaubt sogar daran, dass sich der Aufwärtstrend bei Gold fortsetzen wird. «Die Inflation fiel in den USA im Januar und Februar überraschend hoch aus. Bei vielen Anlegern kehrte in der Folge die Angst vor einer zweiten, vielleicht noch schmerzhafteren Inflationswelle zurück. Das sind Szenarien, die den Goldpreis treiben», so Behring.

Fed-Chef Powell hat angekündigt, trotz höherer Inflationsdaten die US-Leitzinsen noch dieses Jahr zu senken. Das hat laut Behring den Goldpreis beflügelt.