Die Corona-Krise beschert Hotels massive Umsatzeinbrüche. Hoch ist hingegen die Nachfrage nach Ferienwohnungen.
Ferienwohnung
Sind besonders beliebt: Ferienwohnungen im Graubünden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Juli verzeichneten Schweizer Hotels 26 Prozent weniger Gäste als im Vorjahr.
  • Bei Ferienhäusern ist die Nachfrage höher, teils gar massiv.

Es ist ein schlechtes Jahr für den Schweizer Tourismus. Trotz Grenzöffnungen, trotz grosser Marketing-Kampagne resultiert unter dem Strich bisher ein Minus.

Das zeigen Juli-Zahlen exemplarisch. Gemäss dem Bundesamt für Statistik verzeichnete die Schweizer die Hotellerie 26 Prozent weniger Gäste als im Vorjahr.

Ferien Schweiz
Viele Schweizer machen in der Heimat Ferien. - Keystone

Zwar nahm die Zahl an Buchungen von inländischen Gästen zu. Doch das 70-Prozent-Minus bei den ausländischen Touristen wurde damit nicht kompensiert.

Ferienhäuser sehr gefragt

Doch nicht für alle lief das Geschäft schlecht. Während die Hotels Gästemangel beklagten, sieht das Bild sind Ferienhäuser beliebter denn je.

Im Juli vermittelte E-Domizil 127 Prozent mehr Ferienwohnungen und -häuser als noch im Vorjahr. «In Zeiten der Corona-Krise entdecken die Schweizer aus Unsicherheit vor einer drohenden Quarantäne ihr eigenes Land wieder neu», sagt Geschäftsführer Daniel Koller.

Ferienwohnung Laax GR.
Eine Ferienwohnung in Laax GR. - Keystone

Er erwarte einen «goldigen» Herbst. Aktuell liegt die Anzahl Buchungen im September bei 106 Prozent Plus, im Oktober bei 56 Prozent. Besonders hoch im Kurs sind Graubünden, das Berner Oberland und das Tessin.

Auch bei Hotelplan sieht die Bilanz gut aus. «In den Monaten Juni, Juli und August konnten wir gegenüber Vorjahr fast gleich viele Buchungen für Ferienwohnungen und Ferienhäuser in der Schweiz verzeichnen», sagt Sprecherin Bianca Gähweiler.

Booking-Kunden buchen vermehrt Wohnungen

Aktuell kommen täglich neue Buchungen für Herbstferien rein. Anders als Kohler gibt sich die Hotelplan-Sprecherin zurückhaltend: «Trotz der guten Buchungslage möchten wir nicht euphorisch sein, da der Verlauf der Pandemie nicht absehbar ist.»

Den Trend zur Ferienhaus-Miete bestätigt auch der Online-Plattform Booking.com. «Immer mehr Menschen entscheiden sich für alternative Unterkünfte, die für einige Reiseanlässe eine attraktive Alternative darstellen», sagt eine Konzernsprecherin. Sicherlich habe die Pandemie diesen Trend beschleunigt. «Auch in Zukunft wird sich dieser dieser Auftrieb fortsetzen.»

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