Die Corona-Krise hat die Schweizer Wirtschaft fest im Griff. Dabei gibt es einige Unternehmen, welche vom Lockdown profitieren.
Coronavirus Gemüse
Lokale Gemüselieferdienste sind wegen des Coronavirus bis auf Weiteres ebenfalls ausgelastet. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Ökonomen erwarten, dass die Wirtschaftsleistung dieses Jahr schrumpfen wird.
  • Trotz der Krise gibt es Branchen und Firmen, welche jetzt mehr verdienen denn je.
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Die Corona-Krise trifft die Wirtschaft hart. Ökonomen gehen davon aus, dass dieses Jahr das BIP schrumpfen wird. Uneinigkeit herrscht einzig über das Ausmass der Krise.

Besonders hart triff es Branchen, welche direkt von den Massnahmen des Bundesrats betroffen sind. Etwa Restaurants und Läden, welche schliessen mussten. Doch gibt es haufenweise indirekt Betroffene, welche wegen der Krise ohne Aufträge dastehen. Beispielsweise Hochzeitsfotografen.

LeShop
LeShop.ch wird komplett zu Migros umfunktioniert. - Keystone

Doch nicht alle leiden. Andere Bereiche machen das Geschäft ihres Lebens. Der Onlinehandel boomte schon vorher, mittlerweile explodiert die Nachfrage regelrecht. Digitec-Galaxus und Brack stellen laufend Mitarbeiter an und Microspot zügelt Mitarbeiter von anderen Coop-Töchtern ab, um die Bestellflut bewältigen zu können.

Boom auch bei Online-Supermärkten

Auch die Online-Lebensmittelhändler Leshop und Coop@home machen Umsätze wie noch nie zuvor. Und Gemüselieferdienst Farmy ist bis Mai ausgebucht. Davon dürften die Unternehmen auch längerfristig profitieren, glaubt der Experte.

Zu den Profiteuren gehören auch Lieferdienste wie Uber Eats oder Eat.ch. Letzterer gibt an, aktuell rund 50 Prozent mehr Bestellungen zu verarbeiten. Einerseits, weil die Kunden mehr daheim sind. Aber auch, weil manche Restaurants neu die Dienste nutzen, um etwas Umsatz generieren zu können.

Roche Severin Schwan
Der Roche-Chef Severin Schwan bei einer Pressekonferenz im Roche Tower in Basel. - keystone

Auf der Gewinnerseite ist nicht die ganze Pharmabranche, aber bestimmt Roche. Der Basler Konzern hat die Zulassung für neue Corona-Tests erhalten. Zudem testet das Unternehmen einen Entzündungshemmer, welcher bei Lungenentzündungen aufgrund des Coronavirus leiden. Kein Heilmittel, aber ein möglicher Lebensretter.

Weil nun ein Grossteil der Welt daheim arbeitet, sind Lösungen der Informatik-Branche gefragter denn je. Videokonferenzanwendungen wie Zoom, Skype, Teams und Co. verbuchen diese Tage Höchstzahlen. Auch langfristig dürfte die Branche profitieren: Denn die Corona-Krise zeigt vielen Firmen, dass Homeoffice durch und durch praktikabel ist.

Twint wird mehr an Kasse genutzt

Auch in der Bankenbranche gibt es Gewinner. Die Bezahl-App Twint verbucht so viele Kassenzahlungen wie noch nie. Grund: Mit der App können Kunden ohne jeglichen Kontakt mit Kasse oder Terminal bezahlen. Gut möglich, dass manche Kunden auch nach der Krise die App so einsetzen werden.

Twint Coronavirus Black Friday
Twint ist ein schweizerisches Zahlungssystem für bargeldloses Zahlen und Einkassieren. - Keystone

Auch bei Trading-Plattform Swissquote läuft das Geschäft: Weil die Börsen am Boden sind, wittern viele Anleger den grossen Geldsegen. Aktuell verbucht das Unternehmen rund fünfmal mehr Kontoeröffnungen als sonst.

Neben grossen Firmen gibt es auch einige KMU, welche von der Corona-Krise profitieren. Apotheken verbuchen deutlich mehr Kunden als zuvor. Und in Zürich wird ein Plexiglas-Hersteller mit Bestellungen von Detailhändlern und Spitälern überflutet.

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