Chinesen unterstützen das Projekt «Cargo sous Terrain»
Eine Delegation von CST hat am Dienstag Bundesrätin Doris Leuthard die Roadmap für die kommende Projektphase bei der Entwicklung des Logistiknetzwerkes vorgestellt. Mit dem Vorliegen eines Finanzierungsplans sei CST für die nächste Projektphase gut aufgestellt: Die Planung bis und mit Erlangen einer Baubewilligung für die erste Teilstrecke von Härkingen-Niederbipp nach Zürich.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Güterbahn-Projekt «Cargo sous Terrain» erfüllt die Finanzierungszusagen.
- Unter den Investoren finden sich auch ausländische Geldgeber, etwa aus China.
- Als nächstes muss der Bundesrat ein CST-Spezialgesetz bewilligen.
Das Projekt einer unterirdischen Güterbahn quer durch das Mittelland «Cargo sous terrain» (CST) hat Finanzierungszusagen in Höhe von 100 Millionen Franken erhalten. Die Initianten erwarten nun, dass der Bundesrat ein CST-Spezialgesetz vorlegt.
Die finanziellen Gutsprachen sind an die Verabschiedung eines entsprechenden Bundesgesetzes geknüpft, wie CST am Dienstag an einer Medienkonferenz bekannt gab. Das Bundesamt für Verkehr wird anhand der von CST eingereichten Unterlagen nun prüfen, ob die bundesrätlichen Bedingungen erfüllt worden sind.
Mit der Gründung der CST AG im März 2017, dem Commitment zum diskriminierungsfreien Systemzugang und der Beteiligung zentraler Marktakteure wie Migros, Coop, Post, SBB Cargo und Rhenus an der CST AG sei ein Teil der Voraussetzungen seit längerem erfüllt.
Eine Reihe von bestehenden CST-Partnern habe bereits die Absicht bekundet, ihre bisherige Beteiligung zu erhöhen, sobald das CST-Gesetz in Kraft tritt. Dazu gehören Coop, Mobiliar, Migros, die Zürcher Kantonalbank, die Post und Swisscom.
Chinesische Investoren
Sie sollen von weiteren Partnern unterstützt werden, welche ihr Know-how bei der Realisierung des Projekts einbringen, darunter der europäische Infrastrukturentwickler Meridiam und die in den Bereichen Technologieentwicklung, Investitionsberatung und Infrastrukturinvestitionen tätige Dagong Global Investment Holding Group aus China.
Auch die Kantone Aargau, Bern, Solothurn und Zürich hätten in Briefen an Bundesrätin Doris Leuthard ihr Interesse an der Weiterverfolgung des CST-Systems bestätigt.
Unterirdisches Logistiknetzwerk ab 2045
Mit CST soll die Schweiz bis 2045 ein automatisiertes, digital gesteuertes Gesamtlogistiksystem erhalten, das die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und die Lebensqualität langfristig begünstigt.
Das vollautomatisch betriebene Netz im Tunnelsystem soll von Genf bis St. Gallen und von Basel bis Luzern reichen, mit einem ergänzenden Ast von Bern nach Thun. Im Vollausbau soll es über 80 Hubs zum Ein- und Auslad von Waren für Industrie und Handel bedienen. CST werde gleichzeitig mit einer Million Quadratmetern Fläche unter der Erdoberfläche das grösste Lagerhaus der Schweiz sein.
Dank dem System soll die Zahl der schweren Lastwagen auf bestehenden Verkehrswegen um 40 Prozent gesenkt werden können. Der Güterverkehr in den Städten soll dank der Auslieferung mit Elektrofahrzeugen um bis zu 30 Prozent reduziert werden können. Das System selber soll vollumfänglich mit erneuerbarer Energie betrieben werden.