ABB dürfte auf ein solides zweites Quartal zurückblicken
ABB wird am Donnerstag Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen. Zum geplanten Verkauf der Robotik-Sparte werden jedoch keine Neuigkeiten erwartet.

ABB wird am Donnerstag über den Geschäftsgang vom zweiten Quartal berichten. Zum im April angekündigten Plan, sich von der Robotik-Sparte zu trennen, werden indes keine Neuigkeiten erwartet.
ABB dürfte im zweiten Quartal wie schon im ersten leicht gewachsen sein. Dabei erwarten die Analysten für den Umsatz eine um eine Spur bessere Entwicklung als beim Auftragseingang. Das Umsatzwachstum dürfte im Rahmen der Prognosen von ABB für das zweite Quartal liegen, wobei Preiseffekte und der schwache US-Dollar die Entwicklung wohl gestützt haben.
Was die vier Bereiche von ABB anbelangt, erwarten die Spezialisten erneut die beste Entwicklung in der Geschäftseinheit Electrification und eine eher magere in der Division Robotics & Discrete Automation.
ABB plant Börsengang der Robotiksparte
Mit den Zahlen zum ersten Quartal im April hatte ABB auch Pläne zur Abspaltung der Division Robotics bekanntgegeben. Diese soll über ein Spin-off als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden.
In der Folge sollen die Aktionäre von ABB die Robotics-Aktien als Sachdividende ausgeschüttet erhalten. Neuigkeiten über die Ankündigung vom April hinaus erwarten die Marktteilnehmer dazu nicht.
An welcher Börse die Aktien dereinst kotiert sein werden – der Gang an die Börse ist für das zweite Quartal 2026 vorgesehen – ist noch offen. Diese Frage werde noch geprüft, meinte das Management im April. Sowohl die SIX Swiss Exchange kommt in Frage, aber auch die schwedische Börse wurde als Möglichkeit genannt. Robotics produziert ausser in China und den USA auch in Schweden.
Börsengang von ABBs E-Mobility-Sparte bleibt auf Eis
Bekanntlich will ABB schon länger auch die Division E-Mobility über ein IPO an die Börse bringen. Wegen des schlechten Geschäftsgangs wurde dieses Vorhaben allerdings verschoben, bis es der Division wieder gut läuft. Im ersten Quartal 2025 hat E-Mobility erneut einen Verlust ausgewiesen, ABB-Chef Morten Wierod sieht dennoch Licht am Ende des Tunnels.
«Wir sind mit E-Mobility auf einem guten Weg, auch wenn es im laufenden Jahr noch keine IPO-Aktivitäten geben wird», meinte er dazu. Das IPO findet demnach frühestens im Jahr 2026 statt.
ABB bestätigt Jahresziele für 2025
Die ursprünglichen Prognosen für das Gesamtjahr 2025 wurden im April bestätigt. Demnach wird ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich und eine höhere Marge als im Vorjahr (2024; 18,1 Prozent) angepeilt.
Für das zweite Quartal stellte das Management ein Wachstum des vergleichbaren Umsatzes im mittleren einstelligen Bereich und eine «weitgehend stabile» EBITA-Marge gegenüber dem Vorjahr (Q2 2024: 19,0 Prozent) in Aussicht. Die Prognosen gelten «im Bewusstsein der gestiegenen Unsicherheiten im globalen Geschäftsumfeld».
Für Wierod stellen die drohenden US-Zölle weniger ein Problem für den Konzern selber dar. «Vielmehr sorge ich mich davor, dass sich im Zuge der Zolldiskussionen die Entwicklung der Weltwirtschaft abschwächen könnte», sagte er am Swiss Economic Forum (SEF) im Juni und bestätigte damit auch frühere Aussagen.
ABB selber sei in den USA, aber auch in Asien oder in Europa mit der Produktion stark lokal verankert und daher von hohen US-Zöllen kaum betroffen. Sollte die Zollpolitik aber auf die Entwicklung der Weltwirtschaft drücken, dann würde dies auch ABB treffen.